
Artikelbeschreibung
Schwungvoll und heiter, schonungslos und beißend, anklagend und satirisch lässt Boualem Sansal die Kultur der sogenannten westlichen Welt auf die der islamischen prallen und deckt dabei überraschende Gemeinsamkeiten auf. In dem grauenerregenden Zuchthaus von Lambèse (Algerien) unterhalten sich zwei zum Tode Verurteilte: der Franzose Pierre und der Algerier Farid. Pierre wurde 1957 in Vialar (heute Tissemsilt) geboren. Er ist heimlich nach Algerien zurückgekehrt, um seine Mutter wiederzufinden, die ihn kurz nach seiner Geburt ausgesetzt hat. Er erlebt ein Land, das die Geister der Vergangenheit nicht loslassen. Vor allem aber deckt er gefährliche Wahrheiten über gewisse Aspekte des Unabhängigkeitskrieges auf. Farid hingegen hat sich in seinem früheren Leben an den Grausamkeiten beteiligt, die die Islamisten oder diejenigen, die sie auf zynische Weise benutzten, verübten. - Während Pierre und Farid über das Leben und Algerien diskutieren, bereitet sich eine internationale Menschenre
chtskommission darauf vor, das Gefängnis zu besuchen. Angesichts dessen gerät die Verwaltung von Lambèse in helle Aufregung.
Personeninformation
Boualem Sansal, Jg. 1948, ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Autoren Nordafrikas. Er begann seine literarische Laufbahn 1999 mit dem Roman "Der Schwur der Barbaren", der mit allen relevanten Literaturpreisen Frankreichs ausgezeichnet wurde. Bis zu seiner Entlassung im Jahr 2003 war Boualem Sansal Direktor des algerischen Industrieministeriums. Spätestens seit der Veröffentlichung seines Essays "Postlagernd: Algier" gilt er in seiner Heimat als persona non grata. Dennoch lebt er weiterhin in Algerien. Boualem Sansal erhält 2011 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
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