Die Nacht der Amazonen

Mythos und Hintergründe einer Festreihe im nationalsozialistischen München 1936-1939
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Bayern im Buch-Rezension
Eine der spektakulärsten Propagandaveranstaltungen in München während der NS-Zeit.
Eine der spektakulärsten Propagandaveranstaltungen in München während der NS-Zeit war die von 1936 bis 1939 alljährlich stattfindende „Nacht der Amazonen“. Initiiert von Christian Weber, einem ehemaligen Rossknecht und ab 1926 wegen seiner Skrupellosigkeit, Bestechlichkeit und Brutalität selbst in NSDAP-Parteikreisen gefürchteter, aber einflussreicher Münchner Stadtrat und als „alter Kämpfer“ Duz-Freund von Adolf Hitler. Das „Braune Band von Deutschland“, ein hochdotiertes Pferderennen in München-Riem, hatte er ins Leben gerufen und eben auch im Park von Schloss Nymphenburg diese „Nacht der Amazonen“. Eine reichlich aufwendige Show mit halbnackten Reiterinnen „in arisch-germanischer Natürlichkeit“ auf Dressurpferden, die alljährlich jeweils rund 20.000 Zuschauer anlockte. Begleitet von historischen Schauspielen, Tanzrevuen, militärischem Gepränge und einem gigantischen Abschlussfeuerwerk sollte die „Hauptstadt der Bewegung“, nicht nur als Kunst- und Kulturstadt, sondern auch als attraktive Fremdenverkehrsmetropole ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Aber auch die kritischen Zeitgenossen und die Gegner des Nationalsozialismus sollten mit dieser pompösen Veranstaltung überzeugt werden, wie die Autorin hier resümiert, dass die Nazis kultur- und historienbewusst sind und alles andere als prüde. – Eine ebenso kritische wie bestens dokumentierte Studie über eine sowohl perfide wie erfolgreiche Facette der NS-Propaganda, die im Großraum München und in Büchereien mit ausgebauten historischen Beständen breit einsetzbar ist.
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Artikelbeschreibung


Die "Nacht der Amazonen" fand im Sommer der Jahre 1936 bis 1939 im Nymphenburger Schlosspark statt. Mit bizarrem Bombast inszenierten die nationalsozialistischen Machthaber der Stadt diese freizügigen Großveranstaltungen. Unter Aufbietung auch internationaler Stars war die jährlich variierende Freiluftrevue zugleich Propagandamittel und Aushängeschild der Stadt. Hier gingen Pferdesport, Feierlaune und Tourismus eine schillernde Melange ein. Nie war die Verbindung von Terror und Entertainment dichter als in den sogenannten Amazonennächten, die bis heute enormes Interesse erregen.

Personeninformation


Fuchsberger, Doris
Doris Fuchsberger, 1961 in München geboren, ist freie Autorin. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Kunst- und Kulturgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts in Altbayern. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Geschichte ihrer Heimatstadt während der Zeit des Nationalsozialismus. Mit Albrecht Vorherr als Co-Autor erschien im Allitera Verlag bereits »Schloss Nymphenburg unterm Hakenkreuz« (2014) und der Bildband »Schloss Nymphenburg. Bauwerke -Menschen - Geschichte« (2015).

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