Artikelbeschreibung
Die Kosmischen Wolken sind eines der geheimnisvollsten Beobachtungsphänomene am nächtlichen Sternenhimmel: Nur Wenige haben sie je gesehen, und selbst ihr Entdecker, der österreichische Jesuitenastronom Johann Georg Hagen, wurde zeitlebens angesichts der subtilen Natur der nur visuell, nicht aber fotografisch beobachtbaren Himmelsobjekte stark kritisiert. Dieses Buch beschreibt die Geschichte der Entdeckung der "Hagenschen Wolken", als die die Kosmischen Wolken eher bekannt sind, während einer für die Astronomie äußerst spannenden Zeit. Die Bemühungen Hagens um Anerkennung seiner Forschungen zwischen 1920 und 1930 sind dabei beinahe so ungewöhnlich wie seine Beobachtungen ausgedehnter Materiewolken weit abseits der Milchstraße, und sie endeten tragisch, als Hagen starb, ohne dass er es erreicht hatte, seine Kritiker von der Existenz der Kosmischen Wolken zu überzeugen. Freunde wie Max Wolf und Dorothea Klumpke Roberts, insbesondere aber Friedrich Becker setzten sich nach 1930 aber
so stark für Hagens Objekte ein, dass schließlich sogar international die Bereitschaft wuchs, Hagen zu rehabilitieren.Neben der Schilderung der geschichtlichen Ereignisse analysiert dieses Buch ausführlich den historischen Kontext, in dem sich Hagen mit seinen Forschungen bewegte. Darüber hinaus enthält es eine umfangreiche Aufarbeitung der eigentlichen Beobachtungen Hagens, die als Grundlage für zukünftige Verifizierungen mittels Fotografie oder visueller Beobachtung dienen kann. So wird mit diesem Werk ein Standard für die wissenschaftshistorische Analyse der Kosmischen Wolken gesetzt, der keinen Aspekt dieses faszinierenden Phänomens unbeachtet lässt.
Personeninformation
Arndt Latußeck beschäftigt sich seit 2001 mit der Geschichte der Astronomie. Seit 2003 ist er aktives Mitglied der Fachgruppe "Geschichte der Astronomie" der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) und seit 2008 Mitglied des Arbeitskreises Astronomiegeschichte der Astronomischen Gesellschaft. Seit mehreren Jahren publiziert er in Zeitschriften, Zeitungen und Rundfunk über Themen aus Astronomie und Astronomiegeschichte und berichtet auf Tagungen und an Volkssternwarten über seine Arbeit. Weiterhin leistet er Beiträge zur lokalen Popularisierung der Astronomie und zur Schulastronomie.
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