Wo das Eis niemals schmilzt

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Buchprofile - Rezension
Die junge Gletscherforscherin Unni sucht in Kanada nach dem verschollenen Jon und erinnert sich an ihre eigene Vergangenheit.
Die junge Glaziologin Unni aus Finnland lernt bei ihrer Feldforschung auf der kanadischen Baffininsel den jungen Jon kennen. Der junge Mann fasziniert sie sofort; sie verlieben sich ineinander. Doch nach dem Ende ihrer Forschungen verlieren sich beide aus den Augen. Jon hat ein schlimmes Schicksal hinter sich: Der gebürtige Inuk wurde als Kind - wie es in den 60er und 70er Jahren üblich war - seiner Mutter nach der Geburt weggenommen und in eine weiße Familie zur Adoption gegeben, damit er besser assimiliert werden konnte. Aber auch Unni, Tochter eines Sami-Vaters, kennt die Folgen einer rigorosen Assimilationspolitik aus ihrer eigenen Familie: In Finnland (wie auch in anderen nordeuropäischen Völkern) wurden noch bis in die 70er Jahre die Kinder aus Sami-Familien in Internatsschulen gesteckt, um sie ihrer ursprünglichen Kultur zu entfremden. Als Unni wieder nach Baffin-Land kommt, sucht sie nach Jon. Zunächst findet sie seine eigentliche Mutter. Und schließlich Jon, der nach einem Selbstmordversuch im Krankenhaus liegt: Er wurde mit den Folgen seiner Vergangenheit nicht fertig und wollte sich deshalb das Leben nehmen. Aber nicht nur das Schicksal Jons bewegt Unni zutiefst: Bei ihren Forschungen muss sie auch feststellen, dass aufgrund des Klimawandels die kanadischen Gletscher dramatisch geschmolzen sind - ein Prozess, der kaum noch aufzuhalten ist. - Die Autorin ist selbst Samin und Umweltwissenschaftlerin. In ihrem Roman verbindet sie menschliche Schicksale mit einer heftigen Kritik an der Assimilationspolitik "weißer" Kulturen und legt gleichzeitig einen Finger auf die Wunden der zunehmenden Umweltzerstörung. Dabei schreibt sie fesselnd und mit einem wunderbaren Stil, vor allem, in ihren Beschreibungen der Natur, die sie gleichsam als lebendes Wesen darstellt - sicher auch ein Erbe ihrer samischen Ursprungskultur. Dieser Roman macht nachdenklich, ist gleichzeitig kritisch und überaus malerisch. Allen Beständen sehr zu empfehlen.
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Artikelbeschreibung

Mal ist es ein Rieseln, dann ein leises Heulen, das über den mächtigen Gletscher hallt. Sein Gesang verrät Unni, wo das immer mehr werdende Schmelzwasser einen Weg ins Innerste des Eises findet. Die Forschung hat die Glaziologin zurück nach Kanada geführt, aber es gibt noch einen weiteren Grund: Jon, mit den dunklen Augen und dem verlorenen Blick, dem sie bei ihrem letzten Besuch auf der Baffininsel nahekam, bevor sich ihre Wege wieder trennten. Jon, der hierhergereist war, um die Leerstellen in seiner Biografie zu füllen. Unnis Suche nach Jon führt sie auch in ihre eigene Vergangenheit, zu den magischen Sommern, die sie mit ihrem samischen Vater in Lappland verbrachte, und dem bitteren Alltag in einem Dorf bei Helsinki. Und schließlich bis zu einer jungen Frau, die dreißig Jahre zuvor demGletscher lauschte und für das Kind in ihrem Bauch eine dunkle Zukunft vorausahnte.

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Personeninformation

Inkeri Markkula hat in Lappland, Island und auf Spitzbergen gewohnt. Die Autorin und Umweltwissenschaftlerin forscht an der Universität von Lappland zu den kulturellen und ökologischen Folgen des Klimawandels in (sub-)arktischen Gebieten, insbesondere für indigene Gemeinschaften. Ihr Debütroman »Two People per Minute« erschien 2016 und wurde für den Helsingin Sanomat Literaturpreis in der Kategorie »Bester Debütroman« nominiert. Stefan Moster lebt als Autor und Übersetzer aus dem Finnischen in Berlin und im finnischen Porvoo. 2022 wurde er mit dem Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis für seine übersetzerische Gesamtleistung geehrt, besonders für die Übertragung von Volter Kilpis »Im Saal von Alastalo« (mare 2021), die zudem mit dem Jane-Scatcherd-Preis ausgezeichnet wurde. 2025 erhielt er für seine Übertragung finnischer Literatur ins Deutsche den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung.

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