Das Vaterland

Roman
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Buchprofile - Rezension
Nach der Rückkehr von einer mehrmonatigen Seereise erfährt die Mannschaft eines Dampfers den brutalen SA-Terror in Deutschland nach der Machtergreifung Hitlers.
Der Dampfer "Kulm" kehrt im Jahr 1933 nach der Machtergreifung Hitlers nach Deutschland zurück. Die politisch heterogene Mannschaft – vom deutschnationalen Kapitän über den opportunistischen Ersten Offizier, den nationalsozialistischen Maschinisten, den sozialdemokratischen Bootsmann und den kommunistischen Matrosen bis zum jüdischen Schiffskoch – begibt sich in die Stadt Hamburg und wird dort mit den neuen politischen Verhältnissen konfrontiert, die auf Unterdrückung, Verfolgung und der Ermordung politischer Gegner basieren. Die Männer erleben unmittelbar, wie sich die politischen Machtverhältnisse während ihrer Zeit auf See verschoben haben und in brutalen SA-Terror, Willkür, Duckmäusertum und Denunziantentum gemündet sind. Als der Kapitän Augenzeuge wird, wie eine Frau von SA-Männern mit Gummiknüppeln zusammengeschlagen wird, und sich darüber beschwert, wird er am Sitz des berüchtigten "Kommandos zur besonderen Verwendung" inhaftiert und gefoltert. In Deutschland bestimmen neue Sprachregeln den Alltag, und Menschen, die der Verfolgung zu entkommen versuchen, werden auf der Flucht erschossen. SA-Trupps ziehen durch die Stadt und markieren jüdische Geschäfte. Der jüdische Koch und sein Vetter erleben antisemitische Bedrohungen und Demütigungen. – Die Neuauflage von Hans Liepmans erstem Exilroman ist ein aufschlussreicher und eindringlicher Roman, der die gesellschaftlichen Umbrüche und Herausforderungen im Deutschland nach der Machtergreifung Hitlers schonungslos offenlegt. Mit historischer Authentizität schildert Liepman die systematische Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung. In einem bewegenden Vorwort widmet der Autor sein Buch den in Hitler-Deutschland ermordeten Juden. Ein lesenswertes Nachwort des Literaturwissenschaftlers Wilfried Weinke gibt zudem tiefere Einblicke in das Leben und Werk von Heinz Liepman. Das Buch ist nicht nur für erwachsene Leser, sondern besonders für junge Menschen als historisch aufrüttelnde und mahnende Lektüre zu empfehlen.
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Artikelbeschreibung


Der Hamburger Journalist und Schriftsteller Heinz Liepman (1905-1966) schilderte in packenden Episoden die Konfron- tation mit den neuen Machtverhältnissen. Liepman widmete seinen 1933 erschienenen Roman »den in Hitler-Deutschland ermordeten Juden«.
Eines der wichtigsten Bücher der deutschsprachigen Exil-Literatur

Hamburg 1933: Nach acht Wochen auf See kehrt der Dampfer Kulm in seinen Heimathafen zurück. Die sozial wie weltanschaulich ungleiche Besatzung des Schiffes findet sich in einem radikal veränderten Land wieder: Die Nationalsozialisten sind an der Macht und herrschen mit Gewalt und Willkür. Die Mannschaft muss sich dem brutalen neuen Gesicht Deutschlands stellen. Zwischen politischen Spannungen, persönlichen Konflikten und der Suche nach einem Platz in einer unbarmherzigen Gesellschaft entfaltet sich eine mitreißende Erzählung über Identität und den Kampf um das Überleben.

Der Hamburger Journalist und Schriftsteller Heinz Liepman (1905-1966) schilderte in packenden Episoden die Konfron- tation mit den neuen Machtverhältnissen. »Das Vaterland« erschien als einer der ersten deutschsprachigen Exilromane bereits im Jahr 1933.

Personeninformation


Heinz Liepman wurde 1905 in Osnabrück geboren. Seit Beginn der 20er-Jahre war er journalistisch tätig und lebte in Hamburg. Er musste nach der Macht- ergreifung fliehen und emigrierte über Frankreich und England in die USA. 1947 kehrte er nach Hamburg zurück, wo er 1949 mit seiner Frau Ruth die literarische Agentur Liepman gründete. Er veröffentlichte viele Bücher, u. a. die Romane »Nächte eines alten Kindes« (1929) und »Das Vaterland« (1933). Liepman starb 1966 in Agarone / Tessin.
Wilfried Weinke, geb. 1955, promovierter Literaturwissenschaftler und Publizist. Kurator zeitgeschichtlicher Ausstellungen: u. a. »... eine künstlerisch begabte Persönlichkeit. Der Fotograf Max Halberstadt« (2021/22). Veröffentlichungen zur deutsch-jüdischen Geschichte Hamburgs, zur Fotografie im Exil und zu Exilliteratur: »Ich werde später vielleicht einmal Einfluss zu gewinnen suchen ... Der Schriftsteller und Journalist Heinz Liepman (1905-1966) - Eine biografische Rekonstruktion« (2017), »Wo man Bücher verbrennt ... Verbrannte Bücher, verbrannte und ermordete Autoren Hamburgs« (2017), »Justin Steinfeld. Ein Mann liest Zeitung« (2020), »Die Erinnerung wachhalten. Ulrich Bauche und sein Wirken in Hamburg« (2023).
Wilfried Weinke, geb. 1955, promovierter Literaturwissenschaftler und Publizist. Kurator zeitgeschichtlicher Ausstellungen: u. a. »... eine künstlerisch begabte Persönlichkeit. Der Fotograf Max Halberstadt« (2021/22). Veröffentlichungen zur deutsch-jüdischen Geschichte Hamburgs, zur Fotografie im Exil und zu Exilliteratur: »Ich werde später vielleicht einmal Einfluss zu gewinnen suchen ... Der Schriftsteller und Journalist Heinz Liepman (1905-1966) - Eine biografische Rekonstruktion« (2017), »Wo man Bücher verbrennt ... Verbrannte Bücher, verbrannte und ermordete Autoren Hamburgs« (2017), »Justin Steinfeld. Ein Mann liest Zeitung« (2020), »Die Erinnerung wachhalten. Ulrich Bauche und sein Wirken in Hamburg« (2023).
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