Olympia 72 in Bildern

Die schönste Dokumentation zum 50. Jubiläum ist der von Cornelia Jahn und Katharina Wolfart herausgegebene Fotoband "Olympia 72 in Bildern", ein opulenter und typografisch mustergültig gestalteter Katalog, der zur gleichnamigen Ausstellung in der Bayerischen Staatsbibliothek in München (bis 4. September) erschienen ist. "Mit rund 19 Millionen Bildern bewahrt die Bayerische Staatsbibliothek die größte zeitgeschichtliche Fotosammlung in öffentlicher Trägerschaft in Deutschland", stellen die beiden Herausgeberinnen mit berechtigtem Stolz in ihrem Vorwort fest. Aus diesen unermesslichen Schätzen haben die Herausgeberinnen 140 der schönsten, charakteristischsten und zum Teil auch noch nie gezeigten Fotos für diesen Band und die Ausstellung ausgesucht und mit informativen Begleittexten ergänzt. Trotz der bewegenden Bilder all der Eröffnungsfeierlichkeiten ist von den olympischen Disziplinen, den Wettkämpfen und den daran beteiligten Sportlerinnen und Sportler in dieser Dokumentation zwar wenig zu sehen, stattdessen umso mehr von der auf den Fotos festgehaltenen Entwicklung des ehemaligen Militärgeländes mit dem Flugplatz auf dem Oberwiesenfeld zum architektonisch und landschaftlich einzigartig gestalteten Olympiagelände. Und ebenso wie in Karl Stankiewitz' Erinnerungsbuch dokumentieren hier auch die Fotografien die mit den Olympischen Spielen verbundene Wandlung der bayerischen Landeshauptstadt vom "Millionendorf" zu einer der modernsten Großstädte Deutschlands. Dazu sind hier auch die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Ereignisse rund um die "heiteren Spiele" festgehalten, bis das palästinensische Terrorkommando am 5. September den verbrecherischen Anschlag auf die israelische Mannschaft verübte. Doch das Cover dieses Bildbandes mit den feschen, in die Olympia-Originaldirndl gewandeten Hostessen zeigt bereits die Richtung der Fotoauswahl dieses schönen Bildbandes auf.