Artikelbeschreibung
Erstaunlicherweise existiert bisher keine umfassende Darstellung der militärischen Aufstandstheorie bei Engels und Marx. Wilfried Metsch zeichnet deshalb ihre ausführlichen Analysen von Revolutionsversuchen der Arbeiterbewegung nach und kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Engels entwickelt in seinen letzten Lebensjahren eine »neue revolutionäre Taktik«, um angesichts der asymmetrischen Kampfbedingungen die Revolution erfolgreich durchzuführen. Er fordert nicht nur, dass die Revolutionierung der Armee/Streitkräfte unbedingte Voraussetzung der proletarischen Insurrektion ist, sondern dass der Anstoß zum Aufstand direkt vom revolutionierenden Militär ausgehen muss. So erst wird der Weg frei für Demonstrationen und Generalstreik - ohne Gefahr zu laufen, brutal niedergeschossen zu werden. Die Oktoberrevolution 1917, aber auch die Novemberrevolution 1918 bestätigen Engels' Ansichten.Ebenso zeigt Metsch, dass Engels und Marx - lange vor Lenin und Mao Tse Tung - eine umfassende Gueril
la-Theorie für antiimperialistische Befreiungskriege entwickelten. Nicht zuletzt wird gezeigt, wie hellsichtig Friedrich Engels die Bedingungen und Revolutionsfolgen eines drohenden Weltkrieges antizipiert.
Personeninformation
Wilfried Metsch studierte in Frankfurt a. M. und Karlsruhe Geschichte, Politikwissenschaften und Germanistik. 1977 war er als Vizepräsident des Studentenparlaments aktiv im »heißen Herbst«. Langjährige Aktivität als Betriebsrat und Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Bildung Hessen für den privaten Bildungssektor.
Mehr zum Thema
Bewertungen
Die Bewertungen werden vor ihrer Veröffentlichung nicht auf ihre Echtheit überprüft. Sie können daher auch von Verbrauchern stammen, die die bewerteten Produkte tatsächlich gar nicht erworben/genutzt haben.