Artikelbeschreibung
Die Geschichte des jungen Fischers Driss, der in möglichst kurzer Zeit so reich zu werden möchte wie seine Besucher aus England und Amerika
Mrabet erzählt mit unverwechselbarer Lakonie vom Zusammentreffen zweier Kulturen, die er beide kennt, die Künstler-Avantgarde der "Ersten" und die analphabetischen Einheimischen der "Dritten" Welt. Mrabets Erzählungen sind Berichte aus einem Alltag, der uns auf den ersten Blick sehr fremd anmutet. In ihnen verbindet sich die Welt des marokkanischen Islam mit der lockeren Lebensweise der amerikanischen Exilanten, die sich über Jahrzehnte hinweg um das Ehepaar Bowles sammelten und die verlockende, laszive, billige Welt von Tanger erfahren und in ihren Werken einfangen wollten.
In "Dollars und Schokolade" erzählt Mohammed Mrabet Episoden aus den Jahren, als der exzentrische US-Schriftsteller Alfred Chester in Tanger lebte, und er berichtet von den Bemühungen des jungen Fischers Driss, in möglichst kurzer Zeit so reich zu werden wie seine Besucher aus England und Amerika. Mrabet erzählt ungerührt von den verschiedenen Spielregeln, die die Fremden und die Einheimischen im selben Spiel verfolgen, erzählt von den Konflikten und den Witzen, die sich daraus ergeben, von den Versuchen, einander zu übertölpeln.
Personeninformation
Mohammed Mrabet wurde um 1940 im Rif-Gebirge geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend als eines von 23 Geschwistern in Tanger. 1965 lernte er das Ehepaar Bowles kennen, für das er in der Folge als Chauffeur, Koch und Hausangestellter arbeitete. Seine Freundschaft mit Paul Bowles führte schließlich auch dazu, daß er diesem Geschichten bzw. ganze Romane auf Tonband sprach - Mrabet war Analphabet - , die Bowles dann ins Englische übersetzte und herausgab. So entstanden eine Reihe von einzigartigen Büchern, von denen zwar noch keines auf Maghrebinisch, einige dafür auch auf Deutsch vorliegen.
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