
Buchprofile - Rezension
Ein phantasievolles, etwas verrücktes und völlig medienfreies Kinderbuch.
Opa lebt allein auf einem einsamen Bauernhof und seine ca. achtjährige Enkeltochter besucht ihn häufig. Eines Tages zieht ein Schwein im leerstehenden Stall ein, das die Enkelin "Oma" tauft. Sie meint, ihrem Opa fehle eine Oma. Opa ist meistens gut gelaunt, nur während er Pfannkuchen backt, nimmt der Leser eine unterschwellige Traurigkeit wahr. Ansonsten ist Opa für fast jeden Spaß zu haben: Die Zeit in der episodenhaft erzählten Geschichte fliegt dahin, ohne dass auch nur ein Fernseher eingeschaltet würde. In dem ganzen Buch gibt es nicht einmal ein Festnetztelefon. Opa und seine Enkelin hüpfen über Gräben, klettern auf Bäume, spielen Nashorn, führen einen Sachentag ein, bei dem man alle Dinge, die man benutzt, um Erlaubnis bitten muss, und machen einen verrückten Lügen-Wettkampf am 1. April. Mit großer Leichtigkeit fließen Themen wie Trauer, Abschied, Respekt oder Gewinnen und Verlieren in die Geschichten ein. Alle Episoden sind ideenreich, die Protagonisten und deren Phantasie sind Hauptakteure, die bei der Erfindung ihrer Spiele ohne aufwendige Accessoires auskommen. Zwar etwas unsubtil, aber sehr überzeugend lässt diese Geschichte den Leser mit der Gewissheit zurück, dass gemeinsam verbrachte Zeit das schönste Geschenk ist, das man sich gegenseitig machen kann. Ein nettes Buch, besonders auch zum Vorlesen (bereits ab ca. 6/7 Jahren) geeignet. (Übers.: Meike Blatnik)
Daniela Kern
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Artikelbeschreibung
Ein Schwein namens Oma
Der Besuch bei Opa ist immer etwas Besonderes. Manchmal backt Opa Pfannkuchen und kann nicht mehr aufhören. Deshalb muss ein Schwein her, das all die Pfannkuchen auffrisst. Und natürlich heißt das Schwein Oma. Außerdem kann man mit Opa den besten ersten April erleben und in seiner Truhe wohnt ein geheimer Schatz. Doch als er aufs Dach klettert, traut er sich nicht wieder herunter. Wie lange es wohl dauert, bis er genügend Mut gesammelt hat?
Lustig-schrullige Anekdoten, die scheinbar nur ein Ziel verfolgen: Die Leser zum Lachen zu bringen. Was ganz wunderbar gelingt!
Personeninformation
Hof, Marjolijn
Marjolijn Hof wurde 1956 in Amsterdam geboren und arbeitete lange Zeit als Bibliothekarin, bevor sie selbst begann, Bücher zu schreiben. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den »Goldenen Griffel« und die »Goldene Eule«. Für »Opi Kas, die Zimtziegen und ich« wurde sie in Holland mit dem Woutertje Pieterse Prijs, einem der bedeutendsten Preise für Kinder- und Jugendliteratur, ausgezeichnet.
Göhlich, Susanne
Susanne Göhlich, geboren 1972 in Jena, studierte Kunstgeschichte in Leipzig. Neben dem Studium gestaltete sie Plakate und zeichnete. Seit 2004 arbeitet sie als freie Grafikerin und Illustratorin in Leipzig.
Pressestimmen
"Mit wunderbar kauzigem Humor und beiläufiger Ernsthaftigkeit erzählt Hof eine Opa-Enkelin-Geschichte zum Vor- und ersten Selbstlesen. [...] [D]abei ist der Ton des Buchs herrlich skurril und ausgesprochen herzlich. Perfekt dazu passen die luftigen SchwarzWeiß-Illustrationen von Susanne Göhlich, die Opas idyllisches BullerbüLeben in pfiffigen Strichzeichnungen einfangen." Christian Meyn-Schwarze Papa-Liste 20200612
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