Artikelbeschreibung
Das Buch beschreibt die Geschichte des Sylter Raddampfers "Freya" vom Stapellauf 1904 bis zum Abwracken im Jahr 1966. Es dokumentiert die Bedeutung eines besonderen Verkehrsmittel in einer besonderen Zeit.Sylts Insellage war für die Bevölkerung schon immer mit Beschwernissen verbunden, sei es die Versorgung mit notwendigen Gütern des täglichen Lebens oder auch der Transport der Menschen zum Festland und zurück, besonders in Notlagen. Schon seit jeher in dem Zwang, sich mit der Natur zu arrangieren, war man auch hierbei auf die Kräfte und das "Wohlwollen" der See angewiesen, denn das Segelschiff war anfangs das einzige Transportmittel. So stellte die Erfindung der Dampfkraft und ihre Einführung in der Schifffahrt nicht nur einen technologischen Sprung dar, sondern hob zumindest einen Teil dieser Abhängigkeit von den Kräften der Natur auf. Der Transport von Waren, Touristen und Einwohnern wurde einfacher und verlässlicher. Aber trotzdem wurde es oftmals schwer, den Fahrplan einzuhal
ten, denn Wind und Wetter sorgten auch weiterhin mit extremem Niedrigwasser oder Eisgang für Probleme, die auch ein Raddampfer kaum lösen konnte.Abgerundet wird das Buch mit neuen Rechercheergebnissen über den Verbleib der "Freya", denn nach der Fertigstellung des Hindenburgdammes im Jahre 1927 wurde der Linienschiffsverkehr eingestellt, und der Raddampfer startete als "Eva" in Lübeck und später als "Grenzland" in Tilsit in einen neuen Lebensabschnitt.Im Jahr 1966 endet das "Leben" des Schiffes dann unrühmlich (von Menschenhand) mit dem Untergang in einem Waal-Nebenarm in Holland.
Personeninformation
Der Autor Hinrich-Boy CHRISTIANSEN (_ 1924) gehört der Generation an, die die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Kindesalter miterlebte und im NS-Regime aufwuchs. Den Kriegsdienst sah er als Pflichterfüllung an. Erst im Laufe der Zeit erkannte er, auf was er sich damit eingelassen hatte. Die jahrelange Kriegsgefangenschaft in sowjetischen Lagern und Gefängnissen raubte ihm mehr als ein Jahrzehnt seines Lebens. Dennoch ist er sich dessen bewußt, dass es ihm immer noch besser erging als denen, die nicht zurückkehrten. Jenen widmet er dieses Buch.
Rudolf Kinzinger (_ 1951) - obwohl als promovierter Ingenieur eher rational orientiert - konnte sich der Faszination der Lebenserinnerungen als zeithistorischem Dokument kaum verschließen. Mit Herzblut und Akribie ist es ihm gelungen, den Lebensweg des Autors in seinen vielfältigen Stationen nachzuvollziehen. Dies wäre ohne die heutigen Möglichkeiten der Informationstechnologie und des Internets kaum möglich gewesen. So kann dieses Buch auch nur einen Bruchteil des recherchierten Materials darstellen. Dies könnte neben den vom Herausgeber ausdrücklich gewünschten Anregungen, Kritiken und Fehlerhinweisen aus dem (sicherlich begrenzten) Leserkreis Motivation zu einer späteren Neuauflage sein.
Bewertungen
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