Artikelbeschreibung
Die Sozialwissenschaften haben es bislang versäumt, tiefergehende Erkenntnisse über Reiche und Superreiche und damit auch über Milliardäre zu generieren. Stattdessen wurde das Feld in erster Linie der nationalen und internationalen Medienlandschaft überlassen, die - wie die von Daniel Brenner durchgeführte Medieninhaltsanalyse im Rahmen der Milliardärsthematik zeigt - stark auf konkrete Einzelereignisse und -personen fokussiert, ohne abstraktere strukturelle Zusammenhänge darzustellen. Damit bleibt für die Rezipienten der eigentliche Kern im Sinne der gesellschaftlichen Bedeutung von Milliardären weitgehend unsichtbar. Daniel Brenner füllt diesen blinden Fleck und stellt auf Basis einer komparativen Analyse fest, dass Milliardäre stets Spiegel gesellschaftlicher Wertvorstellungen und (potenzielle) Pioniere gesellschaftlichen Wandels zugleich sind. In dieser Dualität liegt die genuin soziologische Relevanz der Reichtums- und Milliardärsthematik.
Personeninformation
Dr. Daniel Brenner ist Soziologe und wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Vergleichende Vermögenskultur und Vermögenspsychologie (IVV) an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien.
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