Artikelbeschreibung
Daniela Dröscher erzählt vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann. Und die Mutter ist dem ausgesetzt, Tag für Tag.
Lügen über meine Mutter ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über den größeren Zusammenhang: die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht?
Schonungslos und eindrücklich lässt Daniela Dröscher ihr kin
dliches Alter Ego die Jahre, in denen sich dieses »Kammerspiel namens Familie« abspielte, noch einmal durchleben. Ihr gelingt ein ebenso berührender wie kluger Roman über subtile Gewalt, aber auch über Verantwortung und Fürsorge. Vor allem aber ist dies ein tragik-komisches Hörbuch über eine starke Frau, die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen.
Personeninformation
Daniela Dröscher, Jahrgang 1977, schreibt Prosa, Theatertexte und Essays. Im Herbst 2018 erschien der autobiografische Text Zeige deine Klasse. Die Geschichte meiner sozialen Herkunft bei Hoffmann & Campe. Sie ist Gastautorin von 10 nach 8.
Sandra Voss ist Moderatorin, Sprecherin und Redakteurin aus Hamburg. Sie hat zwei Jahrzehnte die Frühsendung von Klassik Radio redaktionell geleitet und moderiert und ist mittlerweile eine gefragte Hörbuchsprecherin.
Pressestimmen
»Dieses bedrückende Klima und den ständigen Psychoterror des Vaters beschreibt Sandra Voss als Sprecherin des Hörbuchs mal in eindringlicher, mal in leichtfüßig-lustiger Weise. Gekonnt wechselt sie auch von der kindlichen Erzählperspektive in die einer Erwachsenen.« Angela Kalenbach BÜCHERmagazin 20230201
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