Artikelbeschreibung
In den letzten Jahren hat unser Wissen über die menschlichen Emotionen ständig zugenommen. Man kann sich kaum eine menschliche Tätigkeit vorstellen, die nicht in irgendeiner Weise mit dem Bereich der Emotionen in Beziehung steht. Dennoch werden eine Vielzahl an Emotionen in der heutigen Gesellschaft in den Hintergrund gedrängt. Die Gesellschaft will keine Emotionen zulassen und wenn, dann nur in kontrollierter, dosierter Form. Wir leben in einer Welt, die geprägt ist von emotionaler Distanz, sozialer Inkompetenz und "sozialer Armut". Gemeinsames Lachen, aber auch die Bewältigung von Trauer und der richtige Umgang mit Tränen wird immer öfter organisiert, institutionalisiert und kommerzialisiert. Dabei rücken wichtige Bestandteile unserer Lebenswelt, beispielsweise Familie und Freundschaft sowie die eigentlichen Funktionen von Lachen und Weinen in den Hintergrund. Es stellt sich die Frage: Sind die Menschen tatsächlich schon so "arm", dass sie Einrichtungen benötigen, die ihnen den
richtigen Umgang mit Lachen und Weinen vermitteln? Und wohin wird die Entwicklung führen, wenn wir dem nicht entgegenwirken?
Personeninformation
Angelika Braunschmid, Dr.rer.soc.oec.: Studium der Sozial- und
Wirtschaftswissenschaften an der JKU Linz mit Schwerpunkt
Soziologie; Promotion im Jahr 2002; Senior Researcher bei
SPECTRA MarktforschungsgesmbH, Linz, Österreich
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