Artikelbeschreibung
Die Deutschen erwarten von ihrem Theater mehr, als nur unterhalten zu werden. Das vermutete nicht nur der junge Brecht, auch Lessing verband seine Absicht, in Hamburg ein Nationaltheater zu gründen, mit der Hoffnung, dass die Deutschen einmal nicht nur eine Nation sein würden, sondern eine »Kulturnation«. Er war überzeugt, dass dabei das Theater eine zentrale, unterstützende Rolle spielen würde. Ist diese hohe Erwartung, die hierzulande mit dem Theater verbunden wird, das Deutsche am deutschen Theater? Längst nimmt die Institution in Deutschland eine exzeptionelle Stellung im kulturellen Gefüge ein. Aber: Ist das Theater damit überfordert? Will - und kann - es mehr sein als »Abendunterhaltung«?Ein kritischer Blick auf eine deutsche Kulturinstitution.
Personeninformation
Brauneck, ManfredManfred Brauneck (Prof. em. Dr.), geb. 1934, lehrte Neuere Literatur- und Theaterwissenschaft an der Universität Hamburg. Er war Direktor des Instituts für Theaterforschung und gründete 1989 den Studiengang Schauspieltheater-Regie. Seine Forschungsschwerpunkte sind Theorie und Geschichte des europäischen Theaters, Grenzbereiche zwischen Theater und bildender Kunst sowie Freies Theater. Seine Veröffentlichungen zu diesen Gebieten sind heute Standardwerke, insbesondere »Theater im 20. Jahrhundert« (5., erw. Aufl. Rowohlt 2007, übers. in mehrere Sprachen), »Die Welt als Bühne. Geschichte des europäischen Theaters« (6 Bde., J.B. Metzler 1997-2007) und »Kleine Weltgeschichte des Theaters« (C.H. Beck 2014). Er kuratierte mehrere Ausstellungen in Hamburg, Paris, Sofia und in den USA und war Gastprofessor in den USA, Polen und Bulgarien. 2010 wurde er mit dem Balzan-Preis für Theaterforschung ausgezeichnet.
Pressestimmen
»Nicht nur ein komprimierter und erkenntnisreicher Einstieg, sondern auch die zugehörige Ideengeschichte dieser gemeinhin bedeutendsten aller Kultureinrichtungen und - nebenbei - auch eine Erklärung für die Verfasstheit der gegenwärtigen Theaterlandschaft.« Kurt Eichler, Kulturpolitische Mitteilungen, 164/I (2019) »Weise Worte, die wir lesen sollten.« Stefan Keim, Deutschlandfunk Kultur - Rang I, 30.06.2018 »Das Buch liefert eine Fülle von Fakten zur europäischen und besonders zur deutschen Theatergeschichte und kann deshalb auch sehr gut im handlichen Format zum Nachschlagen genutzt werden.« Peter Dahms, OpernInfo Berlin, 10.05.2018 Besprochen in: Bühnentechnische Rundschau, 3 (2018) Revue de l'IFHA, Aline Le Berre Schultheater, 41 (2020), André Studt
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