Artikelbeschreibung
Die Niederlage des tragischen Sprechens ist vor allem ein räumliches Problem.Anhand Einar Schleefs Beschäftigung mit der antiken Tragödie und deren Transformationen in der Moderne analysiert Christina Schmidt die Figur des Chors und seine konflikthafte »Rückkehr« in das Theater. Sie zeigt, dass sich Schleef mit dem Theater der Tragödie weniger philologisch als vielmehr topografisch auseinandersetzt, indem er die Orte der Figuren, der verhandelten Konflikte, der theatralen Verlautbarungen und deren damit zusammenhängende Macht-Konstellationen untersucht. Schmidt geht dieser politisch-topologischen Auffassung des Bühnenraums nach und rückt somit die Thematik der »Tragödie als Bühnenform« ins Zentrum.
Personeninformation
Schmidt, ChristinaChristina Schmidt ist Theaterwissenschaftlerin und lebt in Berlin.
Pressestimmen
»Wer sich mit Einar Schleef und allgemein mit der Frage des Chors im heutigen Theater befasst, wird diese Publikation als Nachschlagewerk betrachten, denn Christina Schmidt gelingt in ihrer hervorragenden Untersuchung die Vermittlung und Veranschaulichung einer anspruchsvollen Theaterreform, die radikal mit unseren Darstellungs- und Wahrnehmungsgewohnheiten bricht. Nur eine umfangreiche Auseinandersetzung mit Schleefs Werk kann eine solche Klarheit des Blicks und des Ausdrucks verschaffen.« Marielle Silhouette, Forum Modernes Theater, 27 (2016) »[Christina Schmidts] schnörkelloses, gut lesbares Buch leistet [...] Grundlagenarbeit, von der jede künftige Studie zu Schleefs Theater ausgehen muss.« Fabian Lettow, Theater der Zeit, 2 (2011) »Eine kenntnisreiche Darstellung von Einar Schleefs Chortheater, dessen Bedeutung fürs gegenwärtige Theater kaum zu überschätzen ist.« Die Deutsche Bühne, 3 (2011) »Insgesamt wirft das Buch [...] einen genauen Blick auf das Theater Einar Schleefs
, das die ästhetischen Verfahrensweisen als Arbeit an komplexen szenischen Konstellationen kollektiver Geschichte aufzeigt und derart ein virulentes Zentrum von Theater und Politik erfasst, konkret dargestellt anhand der Chor-Figur.« Monika Meister, [rezens.tfm], 6 (2011) Besprochen in: GERMANISTIK, 52/1-2 (2011)
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