Artikelbeschreibung
»Gender« - zentraler Begriff der Geschlechterforschung - wurde als psychologisches Konzept im Kontext der medizinischen Normierung intersexueller Menschen in den 1950er Jahren geprägt. Seine Wurzeln reichen jedoch weit in die Geschichte des ärztlichen Umgangs mit Hermaphroditen zurück - und verweisen auf langfristige Wandlungen der Kategorie Geschlecht.Ulrike Klöppel untersucht diese Zusammenhänge anhand der - bislang noch kaum untersuchten - medizinischen Literatur des deutschsprachigen Raums vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.__
Personeninformation
Klöppel, UlrikeUlrike Klöppel (Dr. rer. pol.) promovierte im Fach Soziologie an der Universität Potsdam und forscht zur Medikalisierung von Inter_ in Geschichte und Gegenwart, zu Trans_ in der DDR, Geschlechtergeschichte, Queer History, Psychiatrie- und Arzneimittelgeschichte sowie zur Geschichte des AIDS-Aktivismus.
Pressestimmen
»Ein Standardwerk zur Geschichte des Hermaphroditismus.« Heiko Stoff, Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 35 (2012) »Abgesehen vom Wissen über Intersexualität, das von Klöppel dezidiert (re-)konstruiert wird, zeichnet sich ihre Arbeit vor allem durch die genealogische Aufarbeitung des 'gender'-Konzepts aus.« Caroline Günther, Freiburger GeschlechterStudien, 25 (2011) »Zusammenfassend kann man sagen, dass das Buch eine Fülle von Informationen und gewinnbringenden Überlegungen für die Geschlechterforschung, die Medizin- und Wissenschaftsgeschichte sowie die Beschäftigung mit Intersexualität insgesamt enthält und somit für alle an diesen Forschungsfeldern interessierten Menschen sehr lesenswert ist.« Sarah Radtke, www.querelles-net.de, 11 (2010) »Ulrike Klöppel positioniert sich mit 'XXOXY ungelöst' deutlich: Ihr Buch ist ein engagierter und zugleich fundierter Beitrag gegen die dominierende medizinisch-psychologische Problemdefinition, damit intergeschlechtliche Menschen endlic
h über sich selbst bestimmen können.« Jannik Franzen, Gen-ethischer Informationsdienst, 202/10 (2010) »Da die erfolgreich reklamierte Autoritätsstellung durch ihre Protagonisten eine bis heute andauernde ist, wird die Akte 'XXOXY' wohl noch eine Weile offen und damit auch ungelöst bleiben. Nicht zuletzt deshalb wünscht man dem Buch eine möglichst große Leserschaft.« Alexander Kraus, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG), 11 (2010) »[Die] Kritik an den Begriffen der Gendertheorie ist ausgesprochen aufschlussreich. [Der] spannende Blick auf Psychosexualität erweist sich [...] als wichtiges Bindeglied für die heutigen Geschlechterdiskurse, bei denen vor allem sozialer Druck, Identität und Erziehung angeführt werden, die angeblich den Mann/Frau-Gegensatz erfordern.« Markus Rackow, Sexuologie, 17/1-2 (2010) Besprochen in: fiber, 17 (2010), Dominika Krejs Postgender, 2 (2011), Michel Reiter IASL online, 02.02.2011, Fabienne Imlinger
Bewertungen
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