Artikelbeschreibung
Hinterher haben es alle vorher gewusst. Die geschiedenen Eltern, die konservative Familie, die ehrgeizige Mutter, Intelligenz, Sensibilität - dieses Mädchen musste magersüchtig werden. Vielleicht. Vielleicht waren meine sämtlichen Gedanken, Gefühle, Hoffnungen, Ängste, war alles, woran ich mich erinnere, nur Tapete einer unerbittlichen Maschinerie, mein Leben nur das Produkt einer zwingenden psychosozialen Logik. Als Kind weiß man davon nichts. Als Kind purzelt man durch diese Maschinerie im festen Glauben an links und rechts, gut und böse und die eigene Freiheit. Ich war ein glückliches Kind. Ich bin es bis heute geblieben.
Personeninformation
Astrid Helble (geb. 1964), mit 12 Jahren an Magersucht erkrankt, studierte mit einem Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes Germanistik, Kommunikations- und Theaterwissenschaft an der Universität München und arbeitete später als Redakteurin beim Ulmer Universitätsmagazin "uni ulm intern". 2003 aus dem Berufsleben ausgeschieden, lebt sie heute, in Frührente auf Grund krankheitsbedingter Erwerbsunfähigkeit, in Freiburg.
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