Artikelbeschreibung
Was sind zeitgemäße Forschungsfelder einer kontextuell denkenden Ethnografie und Kulturanalyse des östlichen Europas? Wie lässt sich Europa von seinen östlichen Grenzen und Peripherien her denken und methodisch erforschen? Welche Blicköffnungen ermöglichen die Erfahrungskontexte vielsprachiger und multiethnischer Lebensrealitäten vor dem Hintergrund zunehmender nationalistischer Verengung? Welchen Stellenwert nehmen die traditionellen Forschungsfelder einer Volkskunde der Heimatvertriebenen und (ehemaligen) deutschsprachigen Minderheiten im östlichen Europa weiterhin ein? Welche Verständnishorizonte bieten sie in einer von Flucht, Vertreibung und ethnischen Säuberungen geprägten Gegenwart? Wie reagieren wir auf ideologische Geschichtsbilder und ausgrenzende Identitätsentwürfe? Wie lässt sich der latente Westzentrismus gegenwärtiger kulturanthropologischer Forschung relativieren? Der 60. Band des Jahrbuchs geht auf eine internationale Tagung der Kommission Kulturelle Kontexte des ö
stlichen Europa im Dezember 2018 in Bad Kissingen zurück und greift entlang dieser Fragen eine Diskussion zu Standort, Potenzialen und neuen Wegen europäisch-ethnologischen Forschens zum östlichen Europa auf.
Personeninformation
Scholl-Schneider, Sarah
Sarah Scholl-Schneider, Dr. phil., geboren 1978, studierte in Regensburg und im tschechischen Brno. 2009 promovierte sie im Fach Vergleichende Kulturwissenschaft. Sie forscht und lehrt als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Augsburg und Regensburg, zudem arbeitet sie an Oral-History-Projekten. Ihre Forschungsschwerpunkte sind - mit Blick insbesondere auf Mittel- und Osteuropa - die Migrations-, Transfer- und Biographieforschung. Zur Zeit hat Dr. Sarah Scholl-Schneider eine Juniorprofessur am Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.
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