Albert Speer

Eine deutsche Karriere
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Buchprofile - Rezension
Umfangreiche Biografie des NS-Rüstungsministers und Vertrauten Adolf Hitlers.
Der renommierte Geschichtsprofessor und stellvertretende Direktor des Münchner Instituts für Zeitgeschichte behandelt nicht nur den Lebenslauf und den rasanten Aufstieg des Stararchitekten zu einem der engsten Vertrauten Hitlers und seine Rolle als energischer und rücksichtsloser Rüstungsminister während des Krieges. Er legt besonderes Gewicht darauf, wie es Speer verstand, beim Nürnberger Kriegsverbrecherprozess seine Rolle als führender Nationalsozialist kleinzureden und den alliierten Richtern als eher Verführter zu erscheinen, der angeblich kein überzeugter Nazi war und sich als einziger Angeklagter schuldig bekannte. In minutiöser Kleinarbeit belegt Brechtken, dass Speer nicht nur beschönigt, sondern auch ungeniert gelogen hat, nicht zuletzt deswegen, weil Himmler und Goebbels, mit denen er zusammengearbeitet hatte, ja nicht mehr lebten und ihm widersprechen konnten. Speer hat nach Verbüßung seiner zwanzigjährigen Haft mit großem Geschick mit seinen dann veröffentlichten Werken Imagepflege betrieben. Der bekannte Hitlerbiograf Joachim Fest und der Verleger Wolf Jobst Siedler kommen nicht gut weg, weil sie Speer zu sehr geglaubt und zu wenig in den Archiven recherchiert haben. Albert Speer war mit der Erweiterung des KZ Auschwitz befasst, war eine treibende Kraft bei der Vertreibung der Juden aus ihren Wohnungen und bei der gnadenlosen Ausbeutung der KZ-Häftlinge beim Arbeitseinsatz für die Rüstungsindustrie. - Das Buch ist auch deswegen besonders aufschlussreich, weil es zeigt, wie gerne man im Nachkriegsdeutschland auf die hörte, die glauben machen wollten, alles sei nicht so schlimm gewesen. Wegen des stolzen Preises kommt die Anschaffung leider wohl nur für größere Büchereien in Frage.
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Artikelbeschreibung

Das Ende einer Legende: Speer und die Lüge von der aufrichtigen ReueSeit 1931 NSDAP-Mitglied und bald ein Vertrauter Hitlers, wurde Albert Speer rasch zum Architekten des Rassenstaates. Im Krieg engagierte er sich als Rüstungsminister unermüdlich für den totalen Kampf und die Vernichtungsmaschinerie. Gleichwohl behauptete er nach Kriegsende, stets distanziert, ja eigentlich unpolitisch und gar kein richtiger Nazi gewesen zu sein. Magnus Brechtken zeigt, wie es Speer gelang, diese Legende zu verbreiten, und wie Millionen Deutsche sie begierig aufnahmen, um sich selbst zu entschulden.Brechtken, renommierter Zeithistoriker und stellvertretender Direktor des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, beschreibt nicht nur, wie markant Speers Stilisierung als angeblich unpolitischer Techniker den historischen Tatsachen widerspricht. Auf der Basis jahrelanger Recherchen und vieler bislang unbekannter Quellen schildert er zugleich, wie Millionen Deutsche Speers Fabeln mit Eifer übernahmen, um sich die eigene Vergangenheit schönzureden, und wie sehr Intellektuelle, namentlich Joachim Fest und Wolf Jobst Siedler, diese Legendenbildung unterstützten. Die verblüffende Biographie eines umtriebigen Manipulators - und zugleich ein Lehrstück für den deutschen Umgang mit der eigenen Geschichte.
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