Artikelbeschreibung
Betonbauteile müssen für ihre geplante Lebensdauer ausreichend widerstandsfähig gegenüber den zu erwartenden Umwelteinflüssen sein. Grundsätzlich gehört dazu auch der Widerstand gegen Frost- und Frost-Taumittel-Angriff. Für Betone, die den Anforderungen der Expositionsklassen XF1 oder XF2 (mäßige Wassersättigung) nach EN 206-1 genügen müssen, gibt es zurzeit kein geeignetes Prüfverfahren, mit dem die Eignung des Frost- oder Frost-Taumittel-Widerstands nachgewiesen werden kann. Gängige Laborprüfverfahren wie das Würfelprüfverfahren oder der CIF- bzw. CDF-Test prüfen bei hoher Sättigung und bilden eine deutlich schärfere Frost- und Frost-Taumittel-Beanspruchung ab, als diese Betone unter Praxisbedingungen erfahren. Die Bewertung von XF3- und XF4-Betonen erfolgt i. d. R. nach 28 Frost-Tau-Wechseln. Für XFI- bzw. XF2- Betone ist eine Schädigung bereits zu einem früheren Zeitpunkt zu erwarten, da diese Betone meist eine höhere Kapillarporosität besitzen. Ein möglicher Ansatz, mit den z
urzeit angewendeten Prüfverfahren zu einer Beurteilung von XF1- und XF2-Betonen zu kommen, liegt daher in der Betrachtung der Schädigungsgeschwindigkeit. Im vorliegenden Forschungsbericht wurden Literaturdaten und vorhandene eigene Ergebnisse von CIF- und CDF-Tests an XF1- und XF2-Betonen ausgewertet. Zur Abgrenzung und zum Vergleich wurden zusätzlich Betone einbezogen, die der Normzusammensetzung nicht genügen. Die beim CIF-Test für den Frostwiderstand maßgebliche Größe ist der Abfall des relativen dynamischen Elastizitätsmoduls als Indikator für die innere Gefügeschädigung des Betons. Nach RILEM-Recommendation beträgt das Grenzkriterium 80 Proz. des ursprünglichen Werts. Im Forschungsvorhaben wurde untersucht, nach wie vielen Frost-Tau-Wechseln die XF1-Betone diesen Grenzwert erreichen. Bei der Bewertung des Frost-Taumittel-Widerstands mit dem CDF-Verfahren ist die Oberflächenabwitterung maßgebend. Betone, die den Anforderungen der Expositionsklasse XF4 genügen müssen, dürfen na
ch 28 Frost-Tau- Wechseln nicht mehr als 1.500 g/qm Abwitterung aufweisen. Für die vorliegende Untersuchung wurde für XF2-Betone die Anzahl der Frost-Tau-Wechsel bis zum Erreichen dieses Grenzwerts ermittelt. Die ausgewerteten Daten deuten an, dass sowohl für XFI- als auch XF2-Betone im Durchschnitt eine geringere Anzahl an Frost-Tau-Wechseln als bei XF3- bzw. XF4-Betonen bis zum Erreichen des jeweiligen Akzeptanzkriteriums der inneren Schädigung beim CIF-Test bzw. der Abwitterung beim CDF-Test wahrscheinlich ist. Daher erscheint es grundsätzlich möglich, den bisher genutzten CIF- bzw. CDF-Test zur Beurteilung dieser Betone heranzuziehen. Voraussetzung wäre die Ableitung einer jeweils charakteristischen Anzahl an Frost-Tau-Wechseln für den CIF- bzw. CDF-Test, um die Prüfdauer an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen zu können.
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