Artikelbeschreibung
Die Katastrophe wird erst durch das Bild weithin bekannt. Jörg Tremplererzählt, wie diese Entwicklung begann und wie Sturmfluten und Brändein dramatischen Darstellungen - vom Erdbeben in Lissabon 1755 bis zum 11. September in New York - zugleichFurcht und heimliches Wohlgefühl bei all jenen auslösen, die nicht betroffen sind.
Katastrophen erzeugen nicht allein Angst und Schrecken, sondern wirken auchanziehend. Der Ausbruch elementarer Gewalten zog zu allen Zeiten ein großesPublikum in seinen Bann. Katastrophenbilder sind in diesem Sinne perfekt,da der Betrachter den Schrecken aus sicherer Distanz in Augenschein nehmenkann. Bilder schaffen eine veränderte Wirklichkeit. Das große Erdbeben vonLissabon 1755, bei dem eine Flutwelle und ein anschließender Großbrand dieStadt zerstörten, ist die erste Katastrophe, die durch Bilder vermittelt wurdeund so die Erfahrung der Menschen in ganz Europa prägte.Die Ansichten des zerstörten Lissabon wurden durch visionäre Architekturentwürfefür die neue Stadt abgelöst, die aus den Ruinen entstand. Zugleichbegann in den Naturwissenschaften die Suche nach dem objektiven Bild, mitdem die Forschungen zur Erdentstehung, zu Vulkanen und Gesteinsschichtensichtbar gemacht werden konnten.Jörg Trempler schildert die Geschichte der Katastrophenbilder - nicht ohneein Schlaglicht auf
die bildmächtigste Katastrophe unserer Zeit, den 11. September- und zeigt, wie solche Bilder das politische Handeln bis in die Gegenwartbeeinflussen.
Personeninformation
Jörg Trempler wurde über ''Karl Friedrich Schinkels Wandbildprogrammam Alten Museum in Berlin'' promoviert.Seit 2008 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der DFGKolleg-Forschergruppe ''Bildakt und Verkörperung'' an derHumboldt-Universität Berlin. 2012 Mitarbeit an der Ausstellung''Karl Friedrich Schinkel. Geschichte und Poesie'' desKupferstichkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin.Zahlreiche Veröffentlichungen zu Karl Friedrich Schinkel sowiezu Bild und Bildtheorie.
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