Artikelbeschreibung
Im Mittelpunkt des Bandes, der die Ergebnisse der Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung e.V. im Jahr 2018 in Magdeburg dokumentiert, steht die Geschütztechnik als integraler Bestandteil sowohl einer Festung als auch der Belagerung einer solchen. Mit dem Aufkommen der Artillerie seit dem 14. Jahrhundert stellte sich schnell heraus, dass die bisherigen Befestigungen der Geschützwirkung unterlegen waren.
Es wurden natürlich nicht sofort geeignete Lösungen für dieses Problem gefunden, sondern es setzte eine Phase des Experimentierens ein. Neben der Verstärkung der Mauern durch die Aufschüttung von Artilleriewällen wurden gänzlich neue Baukörper entwickelt, so Rondelle, Geschütztürme und flache Halbschalentürme. Schließlich erkannte man die spitzwinklige Bastion als grundlegenden Bestandteil eines bastionären Systems als beste Lösung. Allerdings bot sie keinen Schutz z. B. vor weitreichenden Geschützen, die Brandbomben in befestigte Städte warfen. So lieferten sich bis in das 20. Jahrhundert hinein Belagerungsartillerie und Befestigungswesen einen Wettlauf, wobei der Vorteil tendenziell auf der Seite der Artillerie lag. Nicht umsonst wird daher auch die Befestigung als bauliche "Reaktion" auf die Artillerie bezeichnet. Die jeweilige bauliche und technische Ausgestaltung der Befestigung richtete sich nach der jeweiligen eigenen Geschütztechnik und der erwarteten Artillerie des Angrei
fers. Die Geschütztechnik bestehend aus Rohr, Lafette, Bettung und Munition ist dabei die Grundlage für die Planung und Ausführung der notwendigen Baulichkeiten.
Personeninformation
Mit Beiträgen von:Jean-Marie Balliet, Marina Beck, Markus Bitterlich, Elmar Brohl, Ralf Gebuhr, Lutz Jansen, Martin Klöffler, Andrij Kutnyi, Bernhard Mai, Christiane Mai, Robert Moretti, Johannes Müller-Kissing, Bernhard Rösch, Hans-Joachim Rühle, Dieter Storz, Marcin Wichrowski
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