"Jahrhundertwerk" oder "dümmstes Bauwerk seit dem Turmbau zu Babel"?

Die Großschifffahrtsstraße Rhein-Main-Donau
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Bayern im Buch-Rezension
Eine vorläufige Bilanz über die Großschifffahrtsstraße Rhein-Main-Donau-Kanal.
Vor gut 103 Jahren hat der Bayerische Landtag ein Gesetz beschlossen, das den Bau einer Wasserstraße von Aschaffenburg bis Passau auf den Weg brachte. Nach rund 75 Jahren wurde diese Verbindung in Betrieb genommen. Von dem Verkehrsminister im Kabinett von Helmut Schmidt, Volker Hauff, stammt 1981 die Abqualifizierung, die auch im Titel des Buches steht: Der Main-Donau-Kanal sei "so ziemlich das dümmste Bauwerk seit dem Turmbau zu Babel". Die Reaktionen darauf waren von positiv bis extrem negativ gestreut. Dies Buch bringt nun die ganze Bandbreite der Bewertungen: Von dem volkswirtschaftlichen Nutzen, den die Befürworter herausstellen, bis hin zu den Kritikern, die die massiven Eingriffe in die Natur und die Umwelt verurteilen. So zieht dieses Buch, das mit einem Aufsatz des Herausgebers über die lange Geschichte des Bauwerks beginnt, eine Bilanz. Eine ganze Reihe von wissenschaftlich fundierten Beiträgen, die aus der Tagung "100 Jahre Großschifffahrt Rhein-Main-Donau" stammen, ist hier zusammengetragen. Auch wenn die wissenschaftliche Basis bei den Aufsätzen durchdringt, fachsprachlich sind sie nicht überladen, so dass sie durchaus eine breite Leserschar ansprechen können. Fotos und Grafiken ergänzen sie sehr gut. Auf der letzten Seite werden die Autorinnen und Autoren vorgestellt. Für geschichtlich und/oder wirtschaftswissenschaftlich interessierte sowie umweltbewusste Leser zu empfehlen.
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Artikelbeschreibung

Im März 1917 nahm der Bayerische Landtag ein Gesetz an, mit dem der Bau einer "Großschifffahrtsstraße von Aschaffenburg bis zur Reichsgrenze unterhalb von Passau" auf den Weg gebracht wurde. 1922 wurde der Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals in Angriff genommen, 1992 war dieser dann durchgängig befahrbar. Zunächst als "größtes volkswirtschaftliches Werk seit hundert Jahren" gepriesen, stieß das Projekt im Lauf der Zeit auf immer größere Widerstände. Ein Jahrhundert nach Start des Projekts ist es an der Zeit, eine Bilanz zu ziehen. Fundierte Beiträge zeigen, mit welchen Intentionen und Erwartungen es in Angriff genommen wurde, wie sich diese im Laufe der Zeit gewandelt haben und welche Folgen der Bau und die Existenz dieser Wasserstraße für Staaten, Menschen, Wirtschaft und Kultur, aber auch für Natur und Umwelt entlang der Donau hatten und haben.

Bewertungen

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