Artikelbeschreibung
Trotz der anhaltend hohen Bedeutung von Reflexion für die Professionalisierung angehender Lehrpersonen bleibt weitgehend ungeklärt, was - und vor allem wie - etwas im Rahmen universitärer Lehrveranstaltungen zum Gegenstand von Reflexion gemacht wird und wie dabei die Akteur:innen subjektiviert und letztlich professionalisiert werden. Die vorliegende Studie untersucht die konkrete universitäre Praxis.
Trotz der anhaltend hohen Bedeutung von Reflexion für die Professionalisierung angehender Lehrpersonen bleibt weitgehend ungeklärt, was - und vor allem wie - etwas im Rahmen universitärer Lehrveranstaltungen zum Gegenstand von Reflexion gemacht wird und wie dabei die Akteur:innen subjektiviert und letztlich professionalisiert werden. Die vorliegende Studie untersucht die konkrete universitäre Praxis als in-situ-Prozess, indem sie Reflexionsgespräche als in der Seminarinteraktion konkret stattfindende diskursive Praktiken aus einer kulturtheoretischen Perspektive empirisch rekonstruiert. Das Konzept der videografierten Lehrveranstaltung ist in kasuistische Lehr- Lernformate einzuordnen. Für die Analyse der Reflexionsgespräche wurden mithilfe eines sequenzanalytischen Vorgehens die diskursiven Praktiken sowie die sich darin zeigenden Wissensordnungen und Subjektivierungen herausgearbeitet. Diese verweisen auf die hohe Selbstbezüglichkeit im Sprechen über Unterricht und Lehrpersonenh
andeln, eine Rollenverstrickung mit Fokus auf die zukünftige Berufsrolle sowie das Fortdauern der Bewährungssituation über die Simulation hinaus. Zugleich bringen sich die Studierenden damit zwar als zu professionalisierende Subjekte hervor, jedoch eher vor dem Hintergrund eines 'Bereits-Lehrer:in-Seins', das noch optimiert werden muss, denn eines 'Lehrer:in-Werdens'.
Personeninformation
Sarah Drechsel, Dr. phil., studierte Chemie, Mathematik und Erziehungswissenschaften an der TU Dresden. Nach Abschluss des Masterstudiengangs arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Kassel, seit 2020 an der TU Dresden. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind: Professionsforschung, kasuistische Lehr-Lern-Settings, Schulentwicklung, Berufsorientierung und rekonstruktive Methoden der qualitativen Sozialforschung.
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