Artikelbeschreibung
Thoreau war gerade in seinen Zwanzigern, wo er erste verschiedene Erfahrungen und Konfrontationen mit dem Tod und dem Sterben erleben sollte. Nachdem auch noch sein Bruder John mit 27 Jahren stirbt, entscheidet sich der Harvard-Absolvent damals am 4. Juli 1845 für zwei Jahre, sich in den Wald in eine Hütte am Waldensee zurückzuziehen, um sich mit den grossen Grundfragen des Lebens mit sich selbst zu konfrontieren. Sein Rückzug in die Stille, die heilende Umgebung der Natur, die Tiere, Pflanzen, Blumen und Bäume sollten es sein, die ihm das gaben, wonach er offenbar suchte. Es sollte ein kompromissloser Lebensweg werden, eines einstigen damaligen Aussteigers, der nichts in seinem Leben bereuen wollte und sich keine Vorwürfe am Lebensende machen wollte, nicht genügend intensiv gelebt zu haben. Wenn man Thoreau liest, glaubt man den Wind in den Bäumen zu spüren und die Atmosphäre des Waldes zu fühlen. Bis heute ist Walden ein grossartiger Klassiker der amerikanischen Literatur, dass
kein schöneres und tieferes Buch vorzuweisen hat.
Personeninformation
Henry David Thoreau, 12. Juli 1817 in Concord, Massachusetts; 6. Mai 1862 ebenda, war ein amerikanischer Schriftsteller und Philosoph. Thoreau wurde als Sohn eines Bleistiftfabrikanten geboren. Der Vater war ein Ausgewanderter mit französischsprachigen Vorfahren. Thoreau studierte von 1833 bis 1837 in Harvard. Er war ein belesener Mensch, versuchte sich als Lehrer, Landvermesser, Gärtner, Hauslehrer, Klempner, Schreiner und Bleistifthersteller, - doch seine eigentliche Passion war die Natur und was er dort erforschen, erleben und für sich an Weisheit gewinnen konnte. Er lernte 1841 Ralph Waldo Emerson kennen, der als Dichter, Unitarier und Philosoph die unitarische Bewegung des amerikanischen Transzendentalismus begründet hatte, dem ein grosser Kreis amerikanischer Dichter und Denker angehörte. Thoreau lebte in einer Zeit, in der der amerikanische Präsident Lincoln gewählt wird und sich verschiedene Gruppierungen in der Bevölkerung sich für die Abschaffung der Sklaverei engagiert.
Am 4. Juli 1845, dem Unabhängigkeitstag, bezog er eine selbstgezimmerte Blockhütte bei Concord MA am Waldensee. Hier lebte er etwa zwei Jahre allein und selbstständig, aber nicht abgeschieden. In seinem Werk Walden. Oder das Leben in den Wäldern, beschrieb er sein einfaches Leben am See und dessen Natur und stellte Fragen nach einem gut gelebten Leben. Mit seinem Werk hat er sich in den Kanon der klassischen amerikanischen Weltliteratur eingereiht und wird bis heute gelesen.
Der Herausgeber hat verschiedene früherer Publikationen von Thoreau wieder neu herausgegeben, die alle bei BoD erschienen sind. Im Mittelpunkt steht dabei der Erhalt von Thoreaus Texten, die bis dato ins Deutsche übersetzt wurden.U. a. arbeitet er für einen Schweizer Buchverlag, wo er Einblick in komplette Produktion von Büchern erhält, angefangen vom Gestalten eines Buchcovers bis hin zum Lektorieren und Korrigieren von Texten. Daneben schreibt Anton Zanker Buchrezensionen für ein Schweizer Magazin für Ökologie und Spiritualität. Seit nunmehr gut 34 Jahren beschäftigt er sich mit der humanistischen Psychologie in Verbindung mit Spiritualität. Daneben hat er sich mit den geschichtlichen Wurzeln seiner Heimatgegend beschäftigt, zu der verschiedene Publikationen bei BoD erschienen sind.
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