Artikelbeschreibung
Im Zentrum des vorliegenden Werkes steht ein besonderes städtebauliches Phänomen, das in der Fachliteratur zum mittelalterlichen Städtebau bisher nicht thematisiert worden ist: Die trapezförmigen Parzellengrundrisse, die geschwungenen Baulinien und die fehlenden rechten Winkel bei Plätzen und Strassenkreuzungen. Diese Bauformen können in vielen Fällen weder durch Vorgängerbauten noch durch die Topographie erklärt werden. Der Autor untersucht die Ursachen dieses Phänomens in drei Schritten. Als Erstes gibt er einen allgemeinen Überblick über die Entwicklungsschichte der Städte im Mittelalter. Danach weist er am Beispiel von vier geographisch weit auseinanderliegenden Städten (Uzès F, Zürich CH, Lübeck D, Lodi I) mit unterschiedlichen Entstehungsgeschichten nach, dass diese für das mittelalterliche Stadtbild typische Bauweise als das Ergebnis einer bewussten Planung verstanden werden muss. Schliesslich bettet er die mittelalterliche Städtebauperiode in das damals herrschende religiö
s-philosophisch begründete ästhetische Empfinden ein und liefert Anhaltspunkte, was die Erbauer für die geplante Unregelmässigkeit beim Errichten ihrer Städte motiviert haben könnte. Das Buch ist dank der lebenslangen pädagogischen Berufsausübung des Autors bei aller Wissenschaftlichkeit leicht lesbar und vermittelt dem Besucher der europäischen Altstädte einen ganz neuen Blick auf diese Zeugen mittelalterlicher Stadtbaukunst.Das Buch enthält mehr als 100 Abbildungen.
Personeninformation
Bruggisser, BennoDer Autor studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie an der Universität Zürich und schloss das Studium 1979 mit dem Lizentiat ab. Zusatzausbildung zum Gymnasiallehrer. Nach der Beendigung seiner Lehrtätigkeit begann er seine intensive Auseinandersetzung mit dem mittelalterlichen Städtebau, verbunden mit einer ausgedehnten Reisetätigkeit in die Städte Europas.Der Autor wohnt in Wettingen (Schweiz).
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