Artikelbeschreibung
Bei der Manöverdisposition für die Herbstmanöver der preußischen Armee 1804, die in dieser Publikation erstmals veröffentlicht wird, handelt es sich um ein Manuskript des Generalfeldmarschalls Wichard von Möllendorff (1724-1816), einer der herausragenden Persönlichkeiten der altpreußischen Armee, der schon in friderizianischer Zeit Berühmtheit erlangte. Möllendorf lebte unter vier und diente unter drei preußischen Königen. Er konnte fast ein Jahrhundert preußisch-deutscher Militärgeschichte miterleben und mitgestalten, erlebte die Handlungen der altpreußischen Armee im Ersten und Zweiten Schlesischen Krieg und im Siebenjährigen Krieg, im Bayerischen Erbfolgekrieg als Kommandeur eines Armee-Korps und als Oberbefehlshaber des preußischen Heeres im Ersten Koalitionskrieg gegen Frankreich 1792-97. Er erlebte den Untergang des altpreußischen Heeres im Krieg 1806/07, die Heeresreform, den Wiederaufstieg der neupreußischen Armee und die Befreiungskriege 1812-1815, den Aufstieg und Fall
Napoleons I., bis er im hohen Alter von 92 Jahren 1816 als Domherr in Havelberg starb. Die Manöverdisposition interessiert aber nicht nur als Autograph. Wegen ihrer zeitlichen Nähe zum Untergang des altpreußischen Heeres im Krieg 1806/07 ist sie auch ein bedeutendes und militärhistorisch relevantes Dokument. Die beschriebenen Manöverhandlungen belegen anschaulich den aus der Literatur bekannten, seit dem Tod Friedrichs des Großen eingetretenen Stillstand in der Entwicklung des preußischen Militärwesens, der schließlich in die Katastrophe von Jena und Auerstedt führte. Die Veröffentlichung erscheint gleichzeitig mit einem Reprint der Rangliste der Königlich Preußischen Armee für das Jahr 1804, den der Verfasser als eigenständige Publikation ebenfalls beim BOD Verlag Norderstedt herausgibt. Der Verfasser wurde In seinem schon vor Jahren gefassten Vorsatz, das Dokument zu veröffentlichen, durch den Militärhistoriker und Schriftsteller Georg Ortenburg bestärkt. Indem er diesen Vors
atz jetzt realisiert, hofft er auf Interesse bei einschlägigen Fachleuten und auf eine Nutzung des Dokumentsfür die militärgeschichtliche Forschung.Die Publikation enthält eine Faksimile-Wiedergabe des vollständigen Autographs, eine ausführliche, aufwendig recherchierte Biographie Möllendorffs und, neben zeitgenössischen Uniformabbildungen aus der Zeit Friedrich Wilhelms III., zahlreiche weitere, vorwiegend farbige Abbildungen sowie ausführliche Literaturangaben.
Personeninformation
Hoffmann, CurtCurt Hoffmann, Jahrgang 1932, erlernte nach dem Zweiten Weltkrieg den Beruf des Lithographen und studierte später Kartographie mit dem Abschluss Dipl.-Ingenieur (FH) und da-nach Geographie mit dem Abschluss Dipl.-Geograph. In sei-nem 51-jährigen Arbeitsleben war er 45 Jahre im Landesver-messungsamt Sachsen tätig und ging 1997 in den Ruhestand. Seitdem befasst er sich mit verschiedenen Interessengebie-ten, insbesondere digitaler Bildbearbeitung, ist publizistisch und schriftstellerisch tätig. Eine von ihm edierte digitale Aus-gabe der achtzehnbändigen "Uniformenkunde" des Historien-malers Richard Knötel wurde 2013 aus Anlass von dessen 100. Todesjahr als DVD im Eigenverlag der Deutschen Gesell-schaft für Heereskunde veröffentlicht. Aus dem gleichen An-lass erschienen von ihm mehrere Beiträge zu Leben und Werk des Historienmalers in verschiedenen Zeitschriften und Magazinen. Er hat aber auch zu anderen Themen, z. B. zum Puppenspiel und zur Heimatgeschichte, publiziert
und 2017 ein Buch über den Sammler und Heimatforscher Karl Opp aus Borthen veröffentlicht. Die hier vorgestellte Disposition zu den Herbstmanövern der preußischen Armee im September 1804 ist bedeutsam als Autograph des Generalfeldmarschalls Wichard von Möllendorff, insbesondere aber auch wegen der zeitlichen Nähe des Dokuments zum Untergang der altpreußi-schen Armee 1806. Das Dokument kam durch Zufall vor mehr als 50 Jahren in den Besitz des Verfassers, der dessen Be-deutung zwar schon damals erkannte, sich aber wegen beruf-licher Pflichten erst im Ruhestand näher damit befassen konnte. In seinem schon vor Jahren gefassten Vorsatz, das Dokument zu veröffentlichen, wurde er durch den Militärhis-toriker und Schriftsteller Georg Ortenburg bestärkt. Indem er diesen Vorsatz jetzt realisiert, hofft er auf Interesse bei ein-schlägigen Fachleuten und auf eine Nutzung des originalen Autographs für die militärgeschichtliche Forschung.
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