Artikelbeschreibung
Zu Beginn des neuen Jahrtausends erlebte Deutschland einen regelrechten Boom von wirtschafts- und sozialpolitischen Reforminitiativen. Unter Namen wie Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, BürgerKonvent, Marke Deutschland, Deutschland packt's an! oder Partner für Innovationen (»Du bist Deutschland«) drängte eine beachtliche Phalanx mit ihren spektakulären PR-Kampagnen in die politische Arena, um die »blockierte Republik« zu reformieren. In seiner empirischen Studie nimmt Michael Walter die Bildpolitik der Initiativen in den Blick, mit denen diese ihre »Reformvisionen« propagierten. Er verbindet dafür die poststrukturalistische Hegemonietheorie im Anschluss an Ernesto Laclau und Chantal Mouffe mit Analysekonzepten der Visual Culture Studies. Auf diese Weise macht er das Konzept der beiden Autoren für die Analyse visueller Repräsentationspraktiken fruchtbar. Seine Studie leistet so nicht nur einen substantiellen empirischen Beitrag zur Rekonstruktion des wirtschafts- und sozia
lpolitischen Paradigmenwechsels der 2000er-Jahre, sondern stellt auch einen innovativen Ansatz zur Erforschung der Visuellen Kultur bereit.
Personeninformation
Michael Walter, Dr. ist Soziologe am Institut für Soziologie / SOCIUM, Universität Bremen. Er arbeitet dort derzeit im BMBF-Forschungsprojekt "Entscheidungspraktiken von Kleinanlegern - zwischen Selbstexpertisierung und Hilflosigkeit". Forschungsinteressen: Wirtschaftssoziologie, Visual Culture, poststrukturalistische Hegemonietheorie und Verschwörungstheorien.
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