Artikelbeschreibung
Zwischen Alfred Webers Heidelberger Institut für Sozial- und Staatswissenschaften und dem Frankfurter Institut für Sozialforschung gab es wichtige personelle Transfers (u.a. Karl Mannheim, Erich Fromm, Norbert Elias) sowie zahlreiche inhaltlich-methodologische Parallelen (zeitdiagnostische Kulturanalyse, Ideologiekritik, Bürokratie- und Angestelltenforschung). Warum konnten aber in den fünfziger Jahren die quantitativ-empirisch orientierten Soziologen um René König Webers Schule völlig verdrängen, während sie den Siegeszug der Frankfurter "Kritischen Theorie" nicht zu verhindern vermochten? Dieser Aufsatzband geht zunächst den Ursprüngen von Webers Kultursoziologie im Spannungsfeld von Politik und Kultur der Jahrhundertwende nach, untersucht dann die Parallelen zur Frankfurter Schule sowie den soziologischen Schulenkampf der fünfziger Jahre, um zum Schluß Webers Denkanstöße zur Kultur- und Politikwissenschaft der Nachkriegszeit zu erschließen.
Personeninformation
Der Herausgeber: Eberhard Demm, geboren 1943 in Istanbul, studierte Geschichte und Politologie an der Freien Universität Berlin, lehrte an den Universitäten von Alberta (Edmonton), Amsterdam, Paris X und Paris XII und ist ordentlicher Professor für neuere deutsche Geschichte an der Universität Jean Moulin, Lyon. Gastprofessuren an den Universitäten Berlin (Humboldt), Heidelberg, Lettland (Riga) und dem Middlebury College (USA). Publikationen über Alfred Weber, den Ersten Weltkrieg, Politische Theorie des 20. Jahrhunderts sowie Spanische Kolonialgeschichte.
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