Artikelbeschreibung
Nach "Bürgertum" (Der Untertan) und "Proletariat" (Die Armen) schildert Heinrich Mann in "Der Kopf", dem dritten Band der Kaiserreich Trilogie, die Stützen der Wilhelminischen Gesellschaft: die Diplomaten, die hohen Beamten, die Großgrundbesitzer und Militärs. Er erzählt den wechselvollen Aufstieg der beiden Freunde Mangolf und Terra bis in die höchsten Positionen des Staates. Der Roman endet mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges. Die beiden Hauptfiguren tragen deutliche Züge der Brüder Thomas und Heinrich Mann.
'Der Kopf', das autobiographisch gefärbte Finale von Heinrich Manns Kaiserreich-Trilogie, handelt von Schuld und Versagen der wilhelminischen Elite. Die Demokratie bedarf einer moralisch erneuerten Führung, besagt eine der Botschaften; wer von den Kriegsursachen redet, darf vom Kapitalismus nicht schweigen, eine andere. Der Roman ist ein Dokument persönlicher Trauerarbeit und erster 'Tombeau des intellectuels' der modernen deutschen Literatur in Form einer geschichtspolitischen Legende: Grabmal des eigenen literarischen Aktivismus, Denkmal des Bruderkriegs mit Thomas Mann und Mahnung an die kritischen Intellektuellen der Weimarer Republik, sich von den Illusionen über ihre politische Macht zu lösen, ohne zu resignieren oder zynisch zu werden.
Mit einem ausführlichen Nachwort des Herausgebers
Mit umfangreichem Materialien-Anhang
Personeninformation
Mann, HeinrichHeinrich Mann, 1871 in Lübeck geboren, begann nach dem Abgang vom Gymnasium eine Buchhhandelslehre, 1891/92 volontierte er im S. Fischer Verlag. Heinrich Mann hat Romane, Erzählungen, Essays und Schauspiele geschrieben. 1933 emigrierte er nach Frankreich, später in die USA. 1949 nahm er die Berufung zum Präsidenten der neu gegründeten Akademie der Künste in Ost-Berlin an, starb aber 1950 noch in Santa Monica/Kalifornien.
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