Artikelbeschreibung
Mitglieder eines deutschen Fronttheaters, 1942 zu Gast bei einem Polizeibataillon in Polen, äußerten den Wunsch, an einer Massenerschießung von Juden teilnehmen zu dürfen. Die Bitte wurde ihnen gewährt. - Wie konnte es zum Holocaust kommen? Diese Frage wurde oft diskutiert. Doch wer waren die Täter, und wie war es möglich, so viele Deutsche aus allen sozialen Schichten für den Holocaust zu mobilisieren? Was hat sie dazu motiviert, sich an der Massenvernichtung zu beteiligen, auch, wenn die Möglichkeit einer Befehlsverweigerung bestand? Wie sah die Gesellschaft aus, die diese Männer und Frauen hervorbrachte? Diesen Fragen geht der amerikanische Historiker Goldhagen in seinem heftig und kontrovers diskutierten Buch nach.
Das Standardwerk: Über die »ganz gewöhnlichen Deutschen« als Täter
Daniel Goldhagen hat mit seiner Studie über die Vollstrecker des Holocaust heftige Debatten ausgelöst. Seine These: Schon lange vor Hitler war der Antisemitismus tief verwurzelt in der deutschen Gesellschaft. Es waren nicht nur einige SS-Leute, sondern ganz gewöhnliche Deutsche, die millionenfach Juden erniedrigten und ermordeten.
Ausstattung: mit Abbildungen
Personeninformation
Daniel Jonah Goldhagen, geboren 1959, unterrichtete viele Jahre Politologie in Harvard, bis er sich entschloss, sich ausschließlich der Forschung und dem Schreiben von Büchern zu widmen. Bei Siedler erschienen u.a. sein viel beachteter internationaler Bestseller »Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust« (1996), der 1997 von den »Blättern für deutsche und internationale Politik« mit dem Demokratiepreis ausgezeichnet wurde, und »Die katholische Kirche und der Holocaust: Eine Untersuchung über Schuld und Sühne« (2002). Goldhagen ist Mitglied des Minda de Gunzburg Center for European Studies in Harvard.
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