Die Universität

Roman
20,00 €
(inkl. MwSt.)
Versandkostenfrei in DE
Sofort lieferbar
Buchprofile - Rezension
Im 6. Band des Ortsumgehungszyklus studiert Andreas an der Frankfurter Universität und begibt sich auf die Suche nach der eigenen Identität.
Der Protagonist fährt, in der Hoffnung, dort die Buchhändlertochter zu treffen, statt nach Tirol zu einer kleinen Buchhandlung in Butzbach, ohne Erfolg. Ebenso erfolglos bleiben seine wiederholten Versuche zu schreiben. Mit knapp Zwanzig beginnt er Ende der achtziger Jahre das Philosophiestudium an der Frankfurter Universität. Während der Seminare beobachtet er seine Kommilitonen und deren Anpassungen an das neue Umfeld genau und versucht, dabei Schlüsse für die eigene zweifelhafte Identität zu ziehen. Auf seine geistigen Anstrengungen reagiert sein Körper mit Magenkrämpfen und einer Allergie auf sich selbst. Während der Suche nach einem Studentenzimmer findet er ein Erotikmagazin. In ihm glaubt er, eine alte Freundin wiederzuerkennen und beginnt wild zu fantasieren. Um Geld zu verdienen, nimmt er einen Job als Pfleger bei Gretel Adorno an, der Witwe des großen Philosophen. Obwohl sie ihn zerkratzt und beschimpft, erkennt er, dass sie im Grunde völlig missverstanden wird. Er sorgt dafür, dass sie nach einem Jahrzehnt endlich wieder das Haus verlassen kann. Sie weist ihm den Weg, das eigene schüchterne Ich zu verteidigen. - Wie in den vorherigen fünf Bänden des auf elf angelegten Romanzyklus (zul. "Der Kreis", BP/mp 17/128) erweitert Andreas Maier auch dieses Mal den Lebensraum. Sowohl lustig wie dramatisch wirft er einen genau analysierenden Blick auf sich und andere und fragt nach der Möglichkeit, überhaupt von "Ich" zu sprechen. Empfehlenswert, wo auch die Vorgängerbände vorhanden sind.
Weiterlesen

Artikelbeschreibung



Frankfurt, die Universität, 1988, 1989. Damals noch ein ganz anderes Studium, Magister, eigentlich völlige Freiheit in allem. Das Betätigungsfeld erstreckt sich vom Biertrinken im "Doctor Flotte" bis hin zu Seminaren über Wahrheitstheorie, die den Studenten der Philosophie schon innerhalb eines Semesters zu Arztbesuchen treiben. Es droht ein völliger Verlust der eigenen Person, und auch die Zeiten geraten durcheinander: Auf der Suche nach einer Studentenbude stößt der Protagonist auf ein Erotikmagazin, in dem er eine alte Liebe aus dem Jahr 1983 wiederzuerkennen glaubt. Aus seiner Matratzengruft, in der er sich verzweifelt-lethargisch einrichtet, rettet ihn ausgerechnet ein Pflegefall: Gretel Adorno, die uralte Witwe des Philosophen, bei der er durch seinen Studentenjob Dienst tut. Er läßt sich von ihr zerkratzen und beschimpfen, aber eigentlich versteht er sich mit ihr besser als mit seiner ganzen Umwelt.

Die Universität ist ein Roman über die Möglichkeit, überhaupt vo
n so etwas wie "Ich" oder "Person" zu sprechen. Es ist jener Zustand Anfang zwanzig, in dem wir zwar noch im Rollenspiel der Jugend verhaftet sind, zugleich aber längst begriffen haben, daß es irgendwo anders hingehen muß.

Personeninformation



Andreas Maier, 1967 im hessischen Bad Nauheim geboren, studierte Philosophie und Germanistik, anschließend Altphilologie. Er lebt in Frankfurt am Main.

Pressestimmen


»Es ist berückend, dass mit 'Werk' hier unaufdringlich-schmale Bücher gemeint sind, von denen hoffentlich noch viele weitere erscheinen werden.« Hanna Engelmeier taz. die tageszeitung 20180324
Mehr von Maier, Andreas

Bewertungen

Die Bewertungen werden vor ihrer Veröffentlichung nicht auf ihre Echtheit überprüft. Sie können daher auch von Verbrauchern stammen, die die bewerteten Produkte tatsächlich gar nicht erworben/genutzt haben.