Artikelbeschreibung
Man könnte von einer Liebesgeschichte sprechen, doch die Erwartung darf höher angesetzt werden: gezeigt wird das stufenweise Sich-Nähern und Sich-Entfernen von Lydia zu Paul und von Paul zu Lydia. Ein Psychogramm also, die Darstellung von Eigenschaften und Fähigkeiten zweier Menschen, die sich auf einen Punkt zu bewegen, auf eine gewünschte, übereinstimmende Liebesbeziehung. Als Form der Darstellung ist der Monolog gewählt, in dem sich Lydia und Paul, in ständiger Abwechslung, äußern. Der Monolog gibt die Möglichkeit zu geheimem Bekenntnis, ist das journal intime. Der Leser übernimmt die Funktion des Eingeweihten, er geht, vermutlich, wechselnde Bündnisse ein und erlebt, höchst wahrscheinlich, vergleichbar Erfahrenes. Die Geschichte einer Liebe wird zur Geschichte eines Erwachsenwerdens, eines Reifeprozesses.
Personeninformation
Moser, TilmannTilmann Moser, geboren 1938, studierte Philologie, Politik und Soziologie; im Frankfurter Sigmund-Freud-Institut absolvierte er seine Ausbildung zum Psychoanalytiker, seit 1979 arbeitet er in freier Praxis als Psychoanalytiker in Freiburg. Er hat die klassische Psychoanalyse um den körperlichen Aspekt erweitert: zur psychoanalytisch orientierten Körperpsychotherapie.
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