Finsterwalde

Roman. Ausgezeichnet mit dem Deutscher Krimi-Preis; National 3. Preis 2019
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Buchprofile - Rezension
Düstere Zukunftsvision vor dem Hintergrund des neu aufkommenden Rechtspopulismus.
Eine kleine Stadt in Brandenburg wird zum Internierungslager für farbige Menschen, egal ob mit oder ohne deutschen Pass. Nachdem die EU aufgrund des überall herrschenden Neonationalismus aufgelöst wurde, richtet auch Deutschland Übergangs- und Abschiebelager ein, kündigt Staatsbürgerschaften auf und setzt härteste, früher undenkbare Gesetze um, die an dunkle Zeiten erinnern. In dem Internierungslager in Brandenburg sitzt Marie mit ihren Kindern und versucht zu entkommen; sie musste ihre Arztpraxis in Berlin aufgeben, die nun die Griechen Theo und Eleni übernommen haben und Spuren von Marie entdecken. Gegen alle Verbote machen sie sich auf die Suche nach ihr ... - Die Erzählung von Max Annas wäre vor wenigen Jahren noch als völlig unrealistisch verdammt worden. Dass sie jetzt eine durchaus denkbare, sehr beklemmende Zukunftsvision darstellt, ist eine mehr als unbehaglich stimmende Diagnose unserer Zeit. Max Annas war bislang ein gefeierter Krimiautor. Mit "Finsterwalde" beweist er, dass er auch in anderen Genres zu überzeugen weiß. (Deutscher Krimipreis 2019)
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Artikelbeschreibung



Eine beklemmende Zukunftsvision für unser Land - von einem Meister des politischen Kriminalromans
So könnte es kommen, vielleicht schon sehr bald: Die EU gibt es nicht mehr. Überall in Europa haben Nationalisten und Fremdenfeinde das Sagen. Leute ohne deutschen Pass werden aus ihren Wohnungen abgeholt, Staatsbürgerschaften aufgekündigt. Die meisten Deutschen mit fremden Wurzeln befinden sich in Übergangslagern, sie hoffen auf eine internationale Lösung, ein Abkommen mit einem Land, das sie aufnehmen wird. Doch auch die korruptesten Regimes weigern sich. Zu schlecht integrierbar, heißt es. Was sie meinen ist: zu viel aufrührerisches Potential.
In Finsterwalde, einer geräumten Provinzstadt, hat man Tausende Schwarze kaserniert. Unter ihnen Marie mit ihren beiden Kindern. Die Versorgung ist spärlich, die Grenzzäune sind streng bewacht, Strukturen müssen erst noch geschaffen werden. Die Devise heißt Überleben. Da geht das Gerücht, in Berlin seien drei schwarze Kinder zurückg
eblieben, vergessen von allen. Marie beschließt, einen Weg aus dem Lager zu finden, um die drei vor dem sicheren Tod zu retten.
Parallel dazu erzählt der Roman von einem griechischen Paar, angeworben wie viele andere, um die Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu füllen. Die Ärztin Eleni bekommt eine verwaiste Praxis in Berlin zugewiesen. Theo findet Spuren der früheren Besitzerin - Marie - und macht sich gegen alle Verbote auf die Suche nach ihr.

Personeninformation



Max Annas, geboren 1963, arbeitete lange als Journalist, lebte in Südafrika und wurde für seine Romane Die Farm (2014), Die Mauer (2016), Finsterwalde (2018) und Morduntersuchungskommission (2019) sowie zuletzt Morduntersuchungskommission: Der Fall Melchior Nikoleit (2020) fünfmal mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Bei Rowohlt erschienen außerdem Illegal (2017), Der Hochsitz (2021) und Morduntersuchungskommission: Der Fall Daniela Nitschke (2022)

Pressestimmen


Finsterwalde ist ein sehr smart geplotteter und dramatisierter Thriller, der in Hochgeschwindigkeit exzellent mit den Mitteln des Genres operiert - und ein kontroverser Polit-Roman zur Zeit, der mit immenser Energie am Nerv der Dinge bohrt, die nicht bloß die Zukunft, sondern auch die Gegenwart in Deutschland derzeit eben alles andere als licht und freundlich scheinen lassen. Der Plan, den Max Annas wohl hatte, als er sich diesen Roman ausdachte, er geht auf, in vielfacher Hinsicht. WDR
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