Unsichere Heimat

Jüdisches Leben in Deutschland von 1945 bis heute
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Buchprofile - Rezension
Dokumentation jüdischen Lebens in Deutschland nach 1945.
Der Theaterkritiker und Autor C. Bernd Sucher spürt dem jüdischen Leben in Deutschland nach. Seine Betrachtungen setzen unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg ein und reichen bis in unsere Tage. Gegenwart und Aussichten für die Zukunft erhalten deutlich mehr Raum als die Vergangenheit. Trotz der Sensibilität für jüdische Belange in Politik, Medien und Gesellschaft nimmt der Autor einen subkutan wirkmächtigen Antisemitismus wahr. Dieser tarne sich vielfältig, beispielsweise als Israelkritik, künstlerisches Projekt (von R. W. Fassbinder bis zur documenta 2023) oder Antikapitalismus. Die Skepsis, die im Titel anklingt, ist Quintessenz der Betrachtungen. Die Qualitäten des Buchs liegen in einer detaillierten Dokumentation jüdischen Lebens in Deutschland nach 1945. Auch die Interviews zur Farbigkeit der Ausdrucksformen zeitgemäßer Lebensweisen des jüdischen Glaubens sind bereichernd. Aus der Zeit gefallen wirkt die Ausschließlichkeit des Autors, Gefahren für Juden in Deutschland nur in der Neuauflage altbekannter Stereotypen zu sehen. So bleibt der bereits vor dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 heftige muslimische Antisemitismus völlig unreflektiert. Trotz - und wegen - des Moll-Tons ein nachdenklich stimmendes Bild jüdischen Lebens in Deutschland.
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Artikelbeschreibung



Morgen noch in Berlin oder schon in Jerusalem?

Ungefähr 95 000 Menschen in Deutschland gehören heute einer jüdischen Gemeinde an. Bei einer Gesamtbevölkerung von 83 Millionen ist das eine verschwindend geringe Zahl. Und doch steht diese Gruppe immer wieder im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit. Wegen der Shoah, antisemitischer Ausschreitungen, der israelischen Politik. In diesem Buch untersucht C. Bernd Sucher, wie es um die deutschen Jüdinnen und Juden steht. Dafür beleuchtet er sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart und sucht in zahlreichen Gesprächen eine Antwort auf die Frage: Haben Juden in diesem Staat eine Zukunft - oder nicht?

»Es war nie einfach, als Jüdin oder Jude in Deutschland zu leben, und das ist es auch heute nicht. In gewisser Weise sind wir immer noch, oder besser: wieder im Zwischenzustand. Jüdisches Leben in Deutschland ist alles und nichts: Es ist ein Wunder, und es ist - zumindest ein bisschen - Normalität. Es ist Alltag und Ausnahmezustan
d. Es ist zugleich wundervoll und schwierig, motivierend und bedrückend.« Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern

Personeninformation



C. Bernd Sucher ist seit 1996 Professor an der Hochschule für Fernsehen und Film in München und leitet an der Theaterakademie August Everding den Ergänzungsstudiengang Theater-, Film- und Fernsehkritik. Der langjährige Theaterkritiker der Süddeutschen Zeitung ist PEN-Mitglied und hat zahlreiche Bücher verfasst. Mit seiner Veranstaltungsreihe Suchers Leidenschaften begeistert er seit fast 20 Jahren das kulturinteressierte Publikum in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Seit Mai 2025 ist er

Pressestimmen


»'Unsichere Heimat' ist das Buch zur Stunde [...], tragischerweise.« Süddeutsche Zeitung Bayern 20231109
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