Artikelbeschreibung
»Das Weib der Zukunft« nannte Richard Wagner jene Vision einer Frau, in deren Liebe die rastlose Suche des fliegenden Holländers, Ahasveros, Odysseus und Columbus Erfüllung finden kann: Die Triebkräfte des modernen Geistes, die Neugier und die Suche nach Wissen, Erkenntnis, Aufklärung und Abenteuer können Frieden finden im Verstehen jenes »ersehnten, geahnten, unendlich weiblichen Weibes«. 1851 hielt Wagner noch die Aufopferungsbereitschaft der Senta für die wesentlichste Eigenschaft seines Idealtyps, doch in seinen späteren Werken gestaltet er Bilder von kraftvollen, aktiven, und die Geschichte der Welt wesentlich mitprägenden Heldinnen, die das Selbstbild der Frauen im späten 19. und im 20. Jahrhundert stark beeinflußt haben. Mit der hochdramatischen »Sing-Schauspielerin« hat Wagner ein neues Stimmfach geschaffen und einen neuen Frauentypus auf die Musiktheaterbühne gebracht. Das interdisziplinäre Symposium behandelte Wagners Vorbilder in Mythologie, Kunst und Literatur wie auch
seine Philosphie vom »Weiblichen im Menschlichen«.
Personeninformation
Susanne Vill studierte Musikwissenschaft, Germanistik, Psychologie und Gesang, promovierte bei Ludwig Finscher über Gustav Mahler, Mitarbeit am Forschungsinstitut für Musiktheater bei der Konzeption der "Enzyklopädie des Musiktheaters", habilitierte sich an der Universität München in Theaterwissenschaft über die Vermittlung des Ausdrucks im Musiktheater. Seit 1988 Professorin für Theaterwissenschaft an der Universität Bayreuth; im Panel der International School of Theatre Anthropology. Publikationen über Musiktheater, Konzerte, Inszenierungen; Fernsehfilme über Theaterfestivals.
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