Meine verlorene Heimat

Viktoria Schwenger hat bereits mehrere Bücher über Leben und Schicksale einfacher Menschen vor deren historischem und sozialem Hintergrund geschrieben. In diesem Buch, zu dem sie von Peter Maicher die Lebenserinnerungen von seiner Mutter Sonja als Vorlage bekam, beschreibt sie das Schicksal einer jungen hoffnungsfrohen Frau, deren gutbürgerliches Dasein durch Krieg, Flucht und Vertreibung völlig aus der Bahn geworfen wird. Dabei schafft es die Autorin, die Leserinnen und Leser so mitzunehmen, dass man fast glaubt, dabei gewesen zu sein, als sie mit ihrem Baby Peter ihre Heimat verlassen und sich auf eine harte Flucht mit ihrer Mutter begeben muss. Im Hintergrund läuft immer die Ungewissheit, ob sie ihren Mann, der als Soldat in der deutschen Wehrmacht kämpft, jemals wiedersehen wird. Eichendorf und Hirschhorn sind die niederbayerischen Orte in denen sie mit ihrem wiedergefundenen Mann nach und nach zu einem geregelten Leben findet. Immer wieder erleben die Leser, wie Sonja die Hoffnung auf eine bessere Zukunft und auf ein Wiedersehen mit ihrem Mann nicht aufgibt und ihr dies hilft, alle Hürden zu überwinden. Das Buch ist vor dem Hintergrund der vielen Menschen, die heutzutage auf der Flucht vor Terror, Krieg und Hunger auf der Flucht sind, packend zu lesen und zeigt, was die vielen Flüchtlinge mitmachen mussten, ehe sie bei uns in Bayern eine neue Heimat fanden. Sehr ergreifend geschrieben!