Ich muss raus aus dieser Kirche

Weil ich Mensch bleiben will. Ein Generalvikar spricht Klartext
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Buchprofile - Rezension
Bilanz des Speyerer Generalvikars, der zur Alt-Katholischen Kirche übergetreten ist.
"Ich habe den Glauben verloren, dass es in absehbarer Zeit [in der Katholischen Kirche] echte und tief greifende Veränderungen gibt", schreibt Andreas Sturm im letzten Kapitel des Buches. Der Speyerer Generalvikar wurde bundesweit bekannt, als er seinen Übertritt zur Alt-Katholischen Kirche öffentlich machte. In seinem Buch beschreibt er, was ihn dazu gebracht hat. Ihm geht es, wie vielen Menschen aus der Mitte der Kirche, die aufgeben. Der Frust über verweigerte und verschleppte Reformen, über die Versuche mancher Gegner wie Befürworter von Reformen die jeweils anderen zu diskreditieren, die Simulation der Missbrauchsaufarbeitung usw. macht mürbe und irgendwann ist es zu viel. Andreas Sturm störte sich auch zunehmend an der Unaufrichtigkeit, die ihm auch von amtswegen auferlegt war, z.B. wenn er Firmlinge ermutigte, sich in der Kirche einzubringen - und dabei das Gefühl hat, dass es sinnlos ist. Kapitel für Kapitel blättert er diese sattsam bekannten Themen auf und bietet durch seine Perspektive zwar den ein oder anderen interessanten Einblick - aber neu ist das alles nicht. Leider. Das stärkste Bild des Buches ist sicher der Vergleicht mit der Co-Abhängigkeit. Wer in der Kirche bleibt, stützt das System und ist damit (mit-)verantwortlich dafür, dass Änderungen nur mit der Lupe zu finden sind. - Für all das hätte es keine 185 Seiten gebraucht. Ein Artikel in einer namhaften Zeitschrift hätte es auch getan. Für KÖBs scheint eine Anschaffung nur sinnvoll, wenn aktuelle Literatur zu kirchenpolitischen Themen nachgefragt wird.
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Artikelbeschreibung



Andreas Sturm war seit Jahren einer der mächtigsten Kirchenmänner Deutschlands. Generalvikar in Speyer, verantwortlich für Tausende von Mitarbeitenden und für einen Millionenetat. Und er war immer stärker das Gesicht einer reformfähigen Kirche, bezog mutig Stellung zu Themen wie den Segnungen von homosexuellen Beziehungen oder dem Zölibat. Ein Hoffnungsträger, der aber selbst keine Hoffnung mehr hat. Und deshalb konsequent handelt: Andreas Sturm tritt aus der Kirche aus, weil er an Veränderung nicht mehr glauben kann. Damit spricht er Hunderttausenden aus der Seele und zeigt all die Missstände von Kirche auf - aus der Perspektive von einem, der ganz oben in der Hierarchie stand, ein absolutes Novum. Sein Buch ist keine Abrechnung, aber eine schonungslose Bilanz und ein Eingeständnis von Scheitern, auch persönlichem. Seine Vorschläge könnten die katholische Kirche verändern und zukunftsfähig machen. Ohne Andreas Sturm, denn der hat erkannt: Ich muss raus aus dieser Kirche, weil
ich meinen Glauben retten will. Weil ich Mensch bleiben will.

»Es gab für mich immer nur die römisch-katholische Kirche und mein Leben in ihr und mit ihr. Inzwischen frage ich mich schon länger, ob nicht auch ich co-abhängig bin. Co-abhängig von dieser Kirche. Dieses Bild mit der Co-Abhängigkeit kam mir in den Sinn, weil mir immer und immer wieder Menschen schreiben: 'Wegen Ihnen trete ich nicht aus der Kirche aus.' Doch kann ich das wollen?« Andreas Sturm

Personeninformation



Andreas Sturm, geb. 1974, studierte in Mainz und St. Paul, MN (USA) Theologie, absolvierte eine Ausbildung in Clinical Pastoral Education in New York und wurde 2002 zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Landau/Pfalz und später Geistlicher Leiter der KjG sowie Referent für Ministranten im Bischöflichen Jugendamt in Speyer. 2010 wurde er zum BDKJ-Diözesanpräses gewählt und zum Leiter des Bischöflichen Jugendamtes ernannt. 2018 wurde Sturm Domkapitular und Generalvikar des Bistums Speyer. Bundesweit Aufmerksamkeit erlangte Sturm, als er sich 2021 gegen das Verbot des Vatikans stellte und ankündigte, auch zukünftig queere Paare zu segnen. Am 13.05.2022 gab Sturm seinen Rücktritt als Generalvikar und seinen Austritt aus der römisch-katholischen Kirche bekannt. Sturm will zukünftig in der alt-katholischen Kirche als Priester tätig sein.

Pressestimmen


Sturms leicht lesbares Buch ist so bitter wie erhellend. Sigrun Rehm Badische Zeitung 20220712

Bewertungen

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