Großes Beben

Roman
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Buchprofile - Rezension
Eine junge Frau in der Krise sucht ihren Weg.
Die bekannte isländische Autorin, Enkelin des Literaturnobelpreisträgers Halldor Laxness, hat mit diesem bereits 2015 in Island erschienenen und 2021 verfilmten Roman um eine junge Frau auf der Suche nach ihren Erinnerungen einen berührenden Roman vorgelegt. „Beben“ - Erdbeben sind in Island keine Seltenheit, sie kommen immer mal wieder vor. Bei diesem titelgebenden Beben handelt es sich jedoch um ein körpereigenes Beben, sprich einen epileptischen Anfall, der einiges verschüttet hat bei der jungen Mutter Saga. Und damit beginnt die mühsame Erinnerungssuche nach dem „wer bin ich“ und "was ist eigentlich mit meiner Familie los". Mühsam spürt sie mit ihrer älteren Schwester Johanna wohlgehütete Familiengeheimnisse aus der Kindheit auf: die häuslichen Gewaltausbrüche des Vaters gegen die Mutter, den daraus resultierenden furchtbaren Tod der jüngsten Schwester Kristin und die anschließenden Depressionen sowie das temporäre Verschwinden der Mutter. Also auch ein Beben im gesamten Gefüge von Sagas Herkunftsfamilie durch ihre Erinnerungssuche, Schockverarbeitung und Neuorientierung. Auch an die Gründe für das Scheitern ihrer Beziehung muss sie sich langsam herantasten. Warum hat sie ihren Mann verlassen? Weil er nichts mit dem gemeinsamen Sohn richtig machen konnte, in ihren Augen als überbesorgter Mutter? Alles hängt irgendwie zusammen - das Kindheitstrauma, die Krankheit und ihre Ängste. Langsam kehren die Erinnerungen zurück und sie muss ihr Leben, ihr Muttersein und den Umgang mit der Krankheit neu definieren, was auch als Chance begriffen werden kann. Durch die konsequente Erzählperspektive, den Blick der jungen Frau auf ihr Leben, ist eine eindringliche Geschichte entstanden, die durchaus herausfordernd ist. Keine leichte Lektüre.
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