Artikelbeschreibung
In den 1950er Jahren wurde Karl V. von verschiedenen Autoren als Ahnherr für die europäische Einigung reklamiert: Der Schweizer Carl Jacob Burckhardt und die aus Prag stammenden Gertrude von Schwarzenfeld, der Belgier Charles Terlinden und Otto von Habsburg legten entsprechende Werke vor. Die Arbeit untersucht die Intentionen der Autoren in der Karls-Deutung, ihre Vernetzungen in der Abendländischen Bewegung und der Paneuropa Union und die Idee, in Karl V. eine verbindende Gestalt für ein christliches Gesamteuropa unter Einschluss Spaniens zu sehen.
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Person Kaiser Karls V. (1500-1558) von verschiedenen Autoren als »Ahnherr« für die europäische Einigung reklamiert. Zunächst vom Schweizer Diplomaten und Historiker Carl Jacob Burckhardt und der aus Prag stammenden Feuilletonistin Gertrude von Schwarzenfeld, sodann auch vom belgischen Historiker Charles Terlinden und dem Sohn des letzten österreichischen Kaisers, Otto von Habsburg. Die Arbeit untersucht die Intentionen der Autoren in der Karls-Deutung, ihre Vernetzungen in der Abendländischen Bewegung und der Paneuropa Union und die Aktivitäten, in Karl V. eine verbindende Gestalt für ein zu schaffendes christliches Gesamteuropa unter Einschluss Spaniens in die Diskussion zu bringen. Die Idee, in diesem Habsburger als auch in der Habsburger Monarchie ein Vorbild für ein zusammenwachsendes Europa zu sehen, ist, obschon Karl V. in den Werken zu »Erinnerungsorten« nicht aufgegriffen wurde, bei Reden zu Staatsbesuchen, in Ausstellungen
oder Sonderbriefmarken offensichtlich geblieben.
Personeninformation
Markus Pohl studierte Theologie, Geschichte, Germanistik und Philosophie in Paderborn und Passau. Diplom Theologe (Universität Passau). Erstes und Zweites Staatsexamen für das Lehramt in Geschichte und Philosophie, 2016 bis 2018 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Paderborn, 2020 Promotion an der Technischen Universität Chemnitz (Doktorvater Frank-Lothar Kroll). Lehrer für Geschichte, Philosophie und Deutsch im Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen in Meschede. Als Reservist (Oberleutnant d. R.) beordert als Historiker am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam.
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