Artikelbeschreibung
Zur Zeit der Säkularisation kritisierten insbesondere preußische Beamte das Justizwesen im alten Fürstbistum Paderborn immer wieder als rückschrittig und verworren. Ihre Worte prägen das Bild bis heute. Dabei fehlen moderne Forschungen. Diese Arbeit nimmt das weltliche Hofgericht in den Blick und zeichnet die Diskussion um seine Einrichtung und die Stellung im Gerichtsgefüge bis in das frühe 18. Jahrhundert anhand der reichskammergerichtlichen Überlieferungen, Landtagsprotokollen und weiteren Quellen nach. Im Mittelpunkt steht sodann die exegetische Bearbeitung der überwiegend unbekannten Gerichtsordnungen, anhand derer der Autor Gerichtsverfassung, Prozessrecht und das Verhältnis zu anderen Justizbehörden darstellt. Auf diese Weise leistet die Arbeit einen Beitrag zur Erforschung geistlicher Staatlichkeit und des frühneuzeitlichen Prozessrechts.
Personeninformation
Thorsten Süß wurde mit vorliegender Studie an der Universität Münster promoviert. Sie wurde 2016 mit dem Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens ausgezeichnet . Der Autor ist als Rechtsanwalt schwerpunktmäßig im Medizin- und Versicherungsrecht tätig.
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