Artikelbeschreibung
Die frühchristlichen Sarkophage des römischen Reichsgebiets zählen zu den wertvollsten Bildquellen der Spätantike. Sie geben nicht nur Aufschluss über das künstlerische Schaffen in den verschiedenen Regionen, sondern unterrichten auch über Religion, Wirtschaft und Handel sowie die dramatischen sozialen Umwälzungen in der Spätzeit des Römischen Reiches. Diese bebilderte Dokumentation versammelt alle erhaltenen Stücke.
Zentren der Sarkophagherstellung im 3. bis 6. nachchristlichen Jahrhundert waren Rom, Konstantinopel und Ravenna. Zudem existieren lokale Werke aus den römischen Provinzen - von Gallien über den Balkan bis nach Kleinasien und Palästina. Diese christlichen Sarkophage, von denen 2500 erhalten sind, werden im vorliegenden Band erstmals zusammenfassend dokumentiert und in repräsentativer Auswahl abgebildet.
Einführende Kapitel gelten der Wiederverwendung paganer Exemplare und der Abgrenzung paganer von christlichen Stücken. Im Anschluß werden Fragen der Form, der verwendeten Materialien, der Herstellungstechnik, der Inschriften, Porträts, figürlichen Wiedergaben und Figurenprogramme für alle Gruppen übergreifend erörtert. Den umfangreichsten Teil bildet die Darstellung der Hauptzentren, denen sich die Provinzen anschließen. Dabei werden die einzelnen Stilphasen charakterisiert, die Verbreiterungsgebiete zusammengestellt, jeweilige Besonderheiten aufgezeigt, Datierungen diskuti
ert. Weitere Kapitel sind den jüdischen Sarkophagen, dem >Nachleben< der frühchristlichen Bilderwelt in der Sarkophagenkunst bis ins Mittelalter sowie den Fälschungen und Verfälschungen gewidmet.
Übersichtliche Listen erschließen den Denkmälerbestand, ausführliche Literaturnachweise sowie detaillierte Register bieten wertvolle Ergänzungen. Zahlreiche Text- und Tafelabbildungen geben eine lebendige Anschauung der wichtigsten Stücke.
Dieser Band über die christliche Sarkophagenkunst stellt eine systematische Fortsetzung des Handbuchs >Römische Sarkophage< (1982) dar, das sich in der Archäologie und der Kunstgeschichte in Theologie, Geschichte und Wirtschaftsgeschichte sowie in anderen Fächern als Grundlage für vielfältige weitere Forschungen bewährt hat.
Personeninformation
Guntram Koch, geb. 1941, ist seit 1981 Professor für Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte an der Philipps-Universität in Marburg. Seine zahlreichen Veröffentlichungen gelten vornehmlich der Kunst der römischen Kaiserzeit und der Spätantike.
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