
Buchprofile - Rezension
Allmen erhält den Auftrag, frivoles Porzellan wieder zu beschaffen.
Johann Friedrich von Almen hat sich mit seiner Firma "International Inquiries" darauf spezialisiert, verschwundene Kunstgegenstände wiederzubeschaffen. Selbstredend sind diese Gegenstände wertvoll, nicht selten hat Almen vorher für deren Verschwinden gesorgt. Als in der Kasse wieder einmal Ebbe herrscht, wird Almen bei einer solchen "Geldbeschaffungs-Aktion" von Herrn Krähenbühler ertappt. Krähenbühler erpresst Almen daraufhin, die wertvolle Sammlung erotischer Porzellanstücke des ehemaligen Antiquars Sterner aus einem Lagerhaus zu stehlen. Es gelingt, die frivolen Porzellanfiguren aus dem Rokoko mit eindeutigem erotischem Habitus befinden sich bei Almen. Und jetzt kommt die Tochter des alten Sterners ins Spiel. Sie möchte sich aus den Klauen ihres überfürsorglichen Vaters befreien, dafür benötigt sie Geld. Almen verkauft in ihrem Auftrag immer mal wieder eine Porzellanfigur und macht der scheinbar unschuldigen jungen Frau galant den Hof. Der fünfte Teil (zuletzt: Allmen und die verschwundene Maria - BP/mp 15/228) um den Grandseigneur Allmen, der gerne auf großem Fuß lebt. Er kann von Glück sagen, dass sein treuer Butler Carlos und dessen Partnerin Maria geschäftstüchtiger sind. Die beiden, inzwischen auch Geschäftspartner von Allmen, helfen ihrem Partner nicht nur aus monetären Schieflagen. Gert Heidenreich verleiht dem schillernden, manchmal schon recht naiv daherkommenden, alternden Lebemann eine sehr passende und mit genau dosierter Ironie durchsetzte Stimme. Die Geschichte ist unterhaltsam, glänzt durch detaillierte, pointierte Beschreibungen der Situationen und der Porzellanfiguren. Sie ist für Liebhaber der Almen-Romane ein Muss. Für Büchereien, die bereits Romane um Allmen anbieten, sehr zu empfehlen.
Leoni Heister
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Artikelbeschreibung
Der Pleitedandy, Kunstkenner und Amateurdetektiv hat einen neuen Fall, so heikel wie fragil.
Nicht nur Gefällig-Harmloses lässt sich in edles Porzellan gießen, sondern auch Deftig-Anzügliches in vollendeter Kunst. Allmen und Carlos geraten an einen geheimen Schatz wertvoller Porzellanfigürchen für Liebhaber der expliziten erotischen Darstellung. Ein Fall, der sie gehörig ins Schwitzen bringt. Denn sie ermitteln nicht ganz freiwillig. Ein erpresserischer Komplize hat sie in der Hand.
Personeninformation
Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, arbeitete bis 1991 als Werbetexter und Creative Director, bis er sich ausschließlich fürs Schreiben entschied. Seine Romane - zuletzt erschien 'Elefant' und 'Allmen und die Erotik' - sowie seine 'Business Class'-Geschichten sind auch international große Erfolge. Martin Suter lebt mit seiner Familie in Zürich.
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