Die Gäste

Roman
20,00 €
(inkl. MwSt.)
Versandkostenfrei in DE
Sofort lieferbar
Buchprofile - Rezension
Ein surrealer Tanz zwischen Traum und Wirklichkeit.
Die Ich-Erzählerin Friederike erbt von ihrer Großmutter ein Café, hängt ihren sicheren Behördenjob an den Nagel und lässt die neue Aufgabe auf sich zukommen. Katharina Hacker entwickelt dieses Café und dessen Gäste zu einer Szenerie, in der Traum und Realität verschwimmen und Menschen- und Tierwelt miteinander verschmelzen. Außerhalb des Cafés herrscht eine nachpandemische Endzeitstimmung, es gehört zum Alltag, sich vor Heckenschützen, die überall auf den Dächern lauern, in Acht nehmen zu müssen. Das nächste tödliche Virus wirft bereits seine Schatten voraus. Unter dem Café existiert eine Parallelwelt: das Reich der Ratten, eine Militärdiktatur, in der regelmäßig all jene hingerichtet werden, die für mehr Freiheit kämpfen. Im Café wiederum spielen sich im Kleinen Szenen ab, die sich in der Außenwelt täglich tausendfach wiederholen. Das Café als Mittelpunkt und Spiegel der Welt, darin die Protagonistin, die trotz des bedrohlichen Weltgeschehens vor allem ihre kleine, für sie bedeutende Einzelsorge in sich trägt. Wann wird ihr geliebter Adoptivsohn ihr endlich verzeihen? - Der Roman ist ein anspruchsvoller, literarischer Ausflug in einen surrealen Zustand irgendwann nach der jetzigen Pandemie und vor der zu erwartenden nächsten. Die Autorin führt uns eine neue gesellschaftliche, auf absolute Sicherheit fixierte Art der Angst vor Augen, die uns letztlich nur weiterleben lässt, wenn wir Kummer und Sorgen verdrängen. Einfach weniger denken und fühlen, unseren Sonderstatus als Mensch aufgeben, wieder mehr "zum Tier werden", um unbeschadet überleben zu können? Eine künstlerisch-literarische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Pandemie. Lässt viel Spielraum für unterschiedlichste Interpretationen.
Weiterlesen

Artikelbeschreibung

Der Rechtsanwalt Doktor Kowalk, der doch noch lebt, eröffnet Friederike das nachgetragene Erbe ihrer Großmutter: Ein Ladenlokal in Berlin unweit der Potsdamer Straße, in dem sich ein Café befindet. So kündigt Friederike mit fünfzig ihre Stelle am Institut für schwindende Idiome und übernimmt das Café. Von ihrem Vorgänger bleiben ihr die große Kasia, der Kioskbesitzer Herr Lehmann und Herr Palun, der Verkäufer, der fliegen kann. Unverdrossen übersteht sie die Kontrollen der Gesundheitsämter, die Anschläge von Heckenschützen, den schwarzen Regen, die Ausläufer der Pandemie. Auch wenn im Keller unter dem Tresen Ratten Szenen der jüngsten Geschichte oder des jüngsten Gerichts nachspielen, hält sie am Glück, anderen zu Diensten zu sein, fest. Es erscheint der wundersame Robert, und eines Tages wird zwischen den Gästen auch ihr verlorener Sohn Florian sein.»Es ist nicht länger die Zeit, den eigenen Platz zu behaupten. Es ist die Zeit, anderen einen Platz zu bieten.« Katharina Hacker»Es geht um Erinnerungen, um geisterhafte Gespräche zwischen Toten und Lebenden, um die Risse in der realen Welt, durch die das Imaginäre, Gefürchtete und leidenschaftlich Ersehnte hervorbrechen kann.« Aus der Begründung zur Verleihung des Droste-Preises an Katharina Hacker, 2021
Mehr von Hacker, Katharina

Bewertungen

Die Bewertungen werden vor ihrer Veröffentlichung nicht auf ihre Echtheit überprüft. Sie können daher auch von Verbrauchern stammen, die die bewerteten Produkte tatsächlich gar nicht erworben/genutzt haben.