Artikelbeschreibung
Die erste Geschichte zu Kultur und Alltag der Sinti in Deutschland von den 1920er Jahren bis zur Jahrtausendwende. Der Historiker Heiko Haumann beschreibt in 'Die Akte Zilli Reichmann' Lebenswelten und Kultur der Sinti anhand zahlreicher persönlicher Berichte. Auch Zilli Reichmann, die 1924 geboren wurde und Auschwitz überlebte, schilderte ihm ihre Erinnerungen. Am Beispiel ihrer Biographie beschreibt er den Alltag der Sinti und das Familienleben, aber auch die allgegenwärtige Diskriminierung, die polizeiliche Erfassung seit 1900 und die Verfolgung der Sinti während des Nationalsozialismus. Dabei entsteht auch ein umfassendes Bild von den Bedingungen und Beziehungen im "Zigeunerlager" von Auschwitz-Birkenau. Doch Heiko Haumann erzählt ebenso vom Fortwirken der Vorurteile nach 1945, vom langen Kampf um die Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus und vom Prozess des Sesshaftwerdens. 60.000 Sinti leben heute in Deutschland, fast alle führen ein sesshaftes, geregeltes Leben - do
ch die lange Geschichte der Abwertung und Diskriminierung prägt ihre Träume, Ängste und Erwartungen bis heute.
Personeninformation
Haumann, HeikoHeiko Haumann, geboren 1945, war von 1991 bis 2010 Professor für Osteuropäische und Neuere Allgemeine Geschichte am Historischen Seminar der Universität Basel und lebt in Elzach in Baden-Württemberg. Zu seinen wichtigsten Büchern zählen 'Geschichte Russlands' (2006), 'Dracula. Leben und Legende' sowie 'Hermann Diamanski. Eine deutsche Geschichte zwischen Auschwitz und Staatssicherheitsdienst' (beide 2011).
Pressestimmen
Heiko Haumann erzählt, präzise recherchiert, die Leidensgeschichte der Sinti im Nationalsozialismus, immer nah an den Menschen, den Opfern, wie den Peinigern. Anselm Weidner Südwestrundfunk SWR 2 20170306
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