Die Spielerin

Roman
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Nachdruck. Folgt laut Verlag/Lieferant: Januar 2025
Buchprofile - Rezension
Eine geschickt agierende Betrügerin lenkt die Finanzströme der kalabrischen Mafia und erreicht dadurch ihr ganz persönliches Stück Unabhängigkeit.
Anfang der 1990er Jahre entflieht A. der drögen Einöde von Einbeck in Niedersachsen und lernt in Zürich das Handwerk des Investmentbankings. Sie ist ehrgeizig und will unabhängig sein und bleiben. Das Klima des Investmentbankings wird jedoch von selbstgefälligen Schnöseln beherrscht, die A. nicht wahrnehmen und bestenfalls als Arbeitsbiene sehen. Schnell lernt sie sich diese Unsichtbarkeit zu Nutze zu machen und die Männer durch ihr Wissen und die wachsende Kenntnis der weltweiten Finanzströme zu übertreffen. Geschickt agiert sie im Verborgenen, und dieses Geschick und ihr Ehrgeiz machen sie für die kalabrische Mafia interessant. Sie bleibt bis zum Ende unangreifbar, selbst als sie wegen Geldwäsche vor Gericht landet, schweigt sie beharrlich und ist so unauffällig, dass sie als unbedarfte Handlangerin angesehen und schließlich in die Freiheit entlassen wird. - In diesem Roman kommt die Hauptfigur A. selbst nie zu Wort. Ihr Leben und ihre Taten werden wie in einem großen Zeitungsdossier unpersönlich von anderen erzählt. A. ist nicht greifbar und niemals werden ihre wahren Beweggründe dargestellt. Sie bleibt im Schatten und all ihre Gedanken werden ihr stets nur von Männern in den Mund gelegt. Sprachlich erschafft die Autorin so eine Schattengestalt und doch hat man immer das Gefühl, dass A. alles so geplant und den Sieg und ihre Unabhängigkeit auf ganzer Linie davongetragen hat. Ein spannendes Gedankenspiel.
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Ihr Vater macht sich Sorgen, dass sie große Fehler macht und denkt, sie würde es nie zu was bringen. Ihre Kollegen halten sie für unscheinbar und ignorieren sie – erstmal. Während man das Buch aus verschiedenen Perspektiven liest, ahnt man zu Anfang nicht, welche Rolle die eigentliche Protagonistin A. in dieser Geschichte spielt. Je nachdem, wer gerade von ihr erzählt, könnte man meinen, sie wäre entweder dumm oder würde aufgrund ihrer Naivität ausgenutzt werden. Doch im Laufe der Geschichte merkt man, dass die meisten Erzähler A. vollkommen falsch eingeschätzt haben. Entgegen allen Erwartungen ist A. eine sehr kluge und gerissene Frau, die weiß, wie man sich im richtigen Moment unsichtbar macht. Sie weiß, wie sie mit Männern umgehen muss, um an ihre Ziele zu kommen und sie führt sie alle an der Nase herum. Ein brillanter Roman, der seine Leser*innen verblüfft – besonders, da die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht.

Sarah Mayr, Buchhändlerin

Artikelbeschreibung



Von der Bankerin in Zürich zur weltweit operierenden Buchhalterin der kalabrischen Mafia - ein Roman über eine unauffällige Frau.

Eine junge Frau zieht in den 1990er Jahren aus der niedersächsischen Provinz nach Zürich, um als Investmentbankerin Karriere zu machen. Dort lernt sie die Welt der Bad Banks kennen, in der weder Grenzen noch Gesetze zu gelten scheinen. Als ihre Karriere jedoch stagniert, erkennt sie, wie viel Freiraum es ihr gewährt, eine Frau zu sein, die übersehen wird: Abseits der Legalität investiert sie bald Millionen. Vor Gericht schließlich schweigt sie. Ihre Geschichte erzählen andere.

Mit »Die Spielerin« erschafft Isabelle Lehn eine ambivalente Heldin, die ihre Unscheinbarkeit zu nutzen weiß. Ein smarter und geschmeidiger Roman einer unbestechlichen Autorin - und ein aufregendes Spiel mit unseren eigenen Erwartungen. Inspiriert von einer wahren Geschichte.

Personeninformation



Isabelle Lehn, geboren 1979 in Bonn, lebt heute in Leipzig und schreibt erzählende und essayistische Prosa. Sie ist promovierte Rhetorikerin, Autorin des mehrfach ausgezeichneten Debütromans »Binde zwei Vögel zusammen« und zuletzt des Romans »Frühlingserwachen«. Für ihre literarische Arbeit erhielt sie zahlreiche Preise und Stipendien, zuletzt den Dietrich-Oppenberg-Medienpreis für ihren Aufsatz »Weibliches Schreiben« (S. Fischer hundertvierzehn), der sich mit der geschlechtsspezifischen Rolle von Autor:innen im Literaturbetrieb auseinandersetzt.

Pressestimmen


Isabelle Lehn hat im Grunde die feministische Antwort auf [...] »Der Pate« geschrieben. Denis Scheck Südwestrundfunk/Lesenswert 20241215
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