Madame Choi und die Monster

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Buchprofile - Rezension
Ein koreanisches Filmkunst-Paar wird in die Wirren des Kalten Krieges hineingezogen.
Die Lebensgeschichte der südkoreanischen Schauspielerin Choi Eun-hee ist wahrlich filmreif: mit ihrem Mann, dem gefeierten Regisseur Shin Sang-ok, betrieb sie in den 70er-Jahren eine erfolgreiche Filmproduktionsfirma. Als beide (getrennt) 1978 nach Nordkorea entführt wurden, geschah dies auf Befehl des Diktators Kim, der, selbst filmaffin, das nordkoreanische Kino zu glanzvoller Höhe führen wollte. Dem Paar gelang nach einigen Jahren die Flucht; nach Stationen in den USA kehrten sie 1999 nach Südkorea zurück. Doch neben dem Diktator gibt es noch ein anderes Monster: erzählt wird auch der Mythos des eisenfressenden Bulgasari, der ein Volk von einem Despoten befreit. Die Verknüpfung der authentischen Biografien mit dem alten ostasiatischen Mythos vollzieht sich in dieser Graphic Novel unter dem gemeinsamen Thema des ungebrochenen künstlerischen Freiheitswillens und des Kampfes gegen Unterwerfung. Die Dramatik wird in groben dynamischen Strichen inszeniert. Der Kampf "Gut gegen Böse" erfährt eine beinahe plakative und auch sehr unterhaltsame Darstellung. Dieses preisgekrönte Werk erinnert an eine fast vergessene Episode der Filmgeschichte und ist mit seiner Thematik zu totalitärer Kulturpolitik von bedeutender Aktualität.
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Artikelbeschreibung

Die unglaubliche, aber wahre Geschichte der berühmten südkoreanischen Schauspielerin Choi Eunhee, die 1978 auf Weisung des Diktatorensohns und späteren Machthabers Kim Jong-il von Geheimagenten nach Nordkorea entführt wird. Chois Ex-Mann, der Regisseur Shin Sang-ok, wird sechs Monate später ebenfalls verschleppt. Choi und Shin leben jahrelang in Nordkorea, ohne vom Schicksal des jeweils anderen zu wissen. Erst 1983 sehen sich die beiden auf einer Dinnerparty von Kim wieder. Der ist ein grosser Filmfan und zwingt die beiden, für ihn Filme zu drehen - unter anderem den Monsterklassiker Pulgasari (1985). Der Presse müssen Choi und Shin vorgaukeln, sie würden freiwillig für das Regime arbeiten. Shin gerät tatsächlich in Versuchung, da seine Karriere in Südkorea ohnehin ruiniert war. Nach und auch wieder die Liebe zwischen Choi und Shin. 1986 reisen die beiden zu einem Filmfestival nach Wien, wo sie sich mit ihren Bewachern eine dramatische Verfolgungsjagd liefern...

Personeninformation

*¿1989 in Böblingen, studierte an der Kunsthochschule in Kassel und an der Luca School of Arts in Brüssel. Als Zeichnerin arbeitet und lebt sie in Berlin. 2019 ist ihr Début "Ferngespräch" bei der Edition Moderne erschienen, das mit dem Grimmelshausen-Förderpreis 2021 ausgezeichnet wurde.
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