Europas vergessene Kinder
„Ich möchte mal irgendwo ankommen und ein Zuhause haben“: Das Zitat stammt von Raghad, 14 Jahre alt und aus Syrien geflohen. Raghad ist eines von insgesamt 22 Kindern, denen Alea Horst mit ihren Fotografien ein Gesicht und eine Stimme gibt. Sie besuchte die Flüchtlingsunterkunft Kara Tepe auf der Insel Lesbos, setzte den vergessenen Kindern ein Denkmal und fragte sie nach ihren Wünschen. Heraus kamen berührende Sätze und Wünsche, die in unserer Gesellschaft für die meisten selbstverständlich sind: ein Bad, ein Bett oder eine Toilette. Mehrdad Zaeri hat dazu mit kleinen Strichen, Vignetten und Bildern Illustrationen geschaffen. Das Buch wurde unter dem Titel Manchmal male ich ein Haus für uns. Europas vergessene Kinder herausgegeben.
Der Michaelsbund bietet in Zusammenarbeit mit dem Klett Kinderbuch Verlag (Leipzig) und der Deutschen Kinder- und Jugendliteratur eine Wanderausstellung an, die 10 Fotomotive aus dem Buch im DIN A3-Format (auf Hartschaumplatten) für Büchereien bereithält. Die Fotos können relativ einfach an Regalen oder Bildleisten befestigt werden.
Mit der Fotoschau soll auf das Schicksal geflüchteter Kinder aufmerksam gemacht werden. „In Zeiten, in denen Mütter mit Kindern vor Kriegsgefechten flüchten, ist eine solche Bilderschau von erschütternder Brisanz“, stellt Dr. Claudia Maria Pecher, Leiterin der Landesfachstelle und Präsidentin der Akademie fest. „Das geht uns alle an und macht unsere Hilfe nötig!“
Die Wanderausstellung kann ab 9. Mai von Büchereien kostenfrei bei der Landesfachstelle ausgeliehen werden.
Kontakt
Bei Interesse wenden Sie sich bitte zur Koordinierung von Terminen und Versands an
Maximilian Mihatsch
E-Mail: [email protected]
Tel: 089 23225 509
Wir laden für Dienstag, 3. Mai, 18 Uhr, zu einem virtuellen Auftakt mit Melanie Huml, Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales. Die Herausgeberin und Fotografin Alea Horst und der Illustrator Mehrdad Zaeri berichten im Gespräch mit Dr. Jana Mikota, Juryvorsitzende „Buch des Monats“ in der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur über die Entstehungsgeschichte des gemeinsamen Buchs, die Begegnung mit Kindern und spüren der Frage nach, was Europa machen muss und wie man die traumatisierten Kinder schützen kann.
Anmeldungen zur Zoom-Veranstaltung sind per E-Mail an [email protected] bis zum Beginn der Lesungen möglich. Die Teilnahme ist kostenfrei.
